Interesse am Mond wächst
Russland und China wollen gemeinsame Mondstation errichten

Der chinesische Mondrover Yutu-2 am 11. Januar 2019, aufgenommen von der Mondsonde Chang'e-4 auf der anderen Seite des Mondes. China wird versuchen, eines Tages eine internationale Mondbasis zu errichten, möglicherweise mit Hilfe von 3D-Drucktechnologie für den Anlagenbau.
Foto: -/AFP/Getty Images
Russland und China wollen gemeinsam eine Mondstation errichten. Beide Staaten hätten dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Dienstag mit.
Die Station solle ein “Komplex von Einrichtungen für experimentelle Forschung auf der Oberfläche und/oder Umlaufbahn des Mondes” sein und “allen interessierten Staaten und internationalen Partnern” offenstehen. Zum Zeitpunkt für die Eröffnung der Station und deren Kosten wurden keine Angaben gemacht.
Die Vereinbarung wurde den Angaben zufolge von Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin und Zhang Keijan von der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA unterzeichnet. Mit der Vereinbarung versucht Russland offenbar, in der Raumfahrt wieder zu den USA und China aufzuschließen.
Bislang sind nur den Vereinigten Staaten bemannte Mondlandungen geglückt. Die Sowjetunion schickte allerdings mehrere unbemannte Sonden auf den Erdtrabanten. China gelang 2013 seine erste Mondmission, 2018 soll Peking als erstes Land einen Rover auf die erdabgewandte Seite des Mondes gebracht haben. Im April 2019 kündigte die chinesische Raumfahrtbehörde an, im Laufe der kommenden zehn Jahre eine Mondstation am Südpol des Mondes zu errichten.
China: Milliardenausgaben für Weltraumprogramm – von WTO und OECD eingestuft als Entwicklungsland
In diesem Jahr gelang dem durch die Kommunistische Partei totalitär geführten Staat seine erste Mars-Mission. Das Land hat Milliardensummen in sein Raumfahrtprogramm gesteckt. Von WTO (Welthandelsorganisation) und OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) wird China als Entwicklungsland eingestuft und bekommt von mehreren Industriestaaten jedes Jahr finanzielle Entwicklungshilfe. Deutschland zahlt diese Millionenbeträge größtenteils in Form von zinsvergünstigten Krediten.
Internationales Interesse am Mond ist wieder gewachsen
Russland ist mit den USA und anderen Ländern an der Internationalen Raumstation ISS beteiligt. Die dortige Kooperation von NASA und Roskosmos könnte aber bereits in wenigen Jahren enden. Sein Monopol für bemannte Flüge zur ISS hat Russland wieder verloren, nachdem das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX erstmals Astronauten zur der Raumstation gebracht hat.
Das internationale Interesse am Mond ist in den vergangenen Jahren wieder gewachsen. Auch Länder wie Indien und Israel starteten unbemannte Mond-Missionen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will spätestens 2024 wieder Astronauten zum Mond schicken. (afp)
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