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Chinesische Disziplinierung: Tibeter werden von Peking zur Fabrikarbeit gezwungen, die eigenen Felder vernachlässigt

Tibeter - die Bauern und Hirten der Region – werden durch Peking gezwungen, ihre Landwirtschaft zu vernachlässigen und in Fabriken zu arbeiten. Die KP Chinas will damit "faule Leute wirksam eliminieren" und "Arbeitsdisziplin, chinesische Sprache und Arbeitsethik" vermitteln. Ganz nebenbei wird die tibetische Kultur zerstört.

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Ein Blick auf die Hauptstraße von Lhasa, der Hauptstadt von Tibet. China annektierte im Jahr 1951 Tibet, der Dalai Lama ging ins Exil. Die Region war schwer von der Kulturrevolution betroffen, die roten Garden Chinas zerstörten in der Zeit von 1966 bis 1969 mehrere tausend Klöster und andere Kulturdenkmäler. Fast alle Kultur- und Religionsinstitutionen Tibets wurden vernichtet.

Foto: iStock

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China zwingt laut einem Bericht eines US-Forschungsinstituts tibetische Hirten und Bauern in “Arbeitsprogramme”, ähnlich denen, die in der chinesischen Unruheregion Xinjiang laufen. Die Behörden in Tibet bewerben das umstrittene Arbeitsprogramm als Maßnahme im Kampf gegen die Armut. Dabei schickt die Kommunistische Partei die Bewohner ländlicher Regionen in Fabriken.
Forscher der Jamestown Foundation analysierten allerdings, dass das “militarisierte Berufstraining” eine Form der ideologischen Indoktrinierung und Assimilierung der Tibeter sei, die 90 Prozent der Bevölkerung in der abgelegenen Region im Westen von China ausmachen. Den Forschern zufolge wurden allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mehr als 500.000 Hirten und Bauern in das Arbeitsprogramm gezwungen.
Diese Maßnahmen droht, zum “Verlust des kulturellen Erbes” Tibets zu führen, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Laut einem in dem Bericht zitierten Aktionsplan der chinesischen Regierung sollen in dem Programm “Arbeitsdisziplin, chinesische Sprache und Arbeitsethik” vermittelt werden. Nach einem Bericht der Stadtverwaltung von Nagqu vom Jahr 2018 sollten damit “faule Leute wirksam eliminiert” werden.

Wird Tibet ein zweites Xinjiang?

Studien-Autor Adrian Zenz warnt, dass die zunehmend assimilatorische Minderheitenpolitik der chinesischen Regierung auf lange Sicht zu einem Verlust des sprachlichen, kulturellen und geistigen Erbes Tibets führt.
Der Studie zufolge hat das Programm in Tibet Parallelen zu chinesischen Programmen in der Uiguren-Region Xinjiang. In der muslimisch geprägten Region nahmen laut Regierungsangaben zwischen 2014 und 2019 jährlich im Durchschnitt 1,29 Millionen Menschen an Arbeitsprogrammen teil.
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind in Xinjiang zudem mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime in Haftlagern eingesperrt. Sie werden dort nach Angaben der Aktivisten zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise auch misshandelt.
Peking weist die Vorwürfe zurück und spricht von “Bildungszentren”, die dem Kampf gegen islamistische Radikalisierung dienten. (afp/sm)

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