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Babyhandel in China

Chinesisches Fürsorgezentrum entreißt den Eltern Babys, um sie zur Adoption zu geben

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Foto: China Photos/ Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Am 3. Juli berichtete die „Sanqin Metropolitan Daily”, dass das Fürsorgezentrum des Bezirks Zhenyuan in der Provinz Guizhou Ortsbewohnern gewaltsam ihre Babys entrissen hat, wenn sie die Strafen nicht bezahlen können, die dann anfallen, wenn Chinas „Ein-Kind-Politik” nicht eingehalten wird. Die Fürsorgeheime bezeichnen die Babys als „ausgesetzte Babys” und bieten sie dann Familien aus Übersee zur Adoption an, um Geld einzustreichen.
Von 2001 bis heute gab es ungefähr 80 „ausgesetzte Babys” in diesem Fürsorgeheim. Mit Ausnahme zweier Mädchen mit Behinderungen sind die anderen 78 alle von Familien aus den USA, Belgien und Spanien adoptiert worden.
Der ehemalige Direktor der örtlichen Geburtenkontrollbehörde, Shi Guangying, gab an, dass sie Unterlagen über alle Familien hätten, die entgegen der „Ein-Kind-Politik” Chinas weitere Kinder haben. Entsprechend der örtlichen Politik in dieser Region gibt es einen Zeitraum von zwanzig Tagen bis zu drei Monaten, in dem das Baby abgeholt werden kann. Es scheint so, dass Kinder, die schon ein paar Jahre alt sind, nicht betroffen sind, weil man wohl fürchtet, dass sie fortlaufen und zu ihren Familien zurückkehren könnten.
Zwischen 2003 und 2005 gab es fast keine Familie im Bezirk Zhenyuan, die die Strafen bezahlen konnte, die man ihnen für den Verstoß gegen die „Ein-Kind-Politik” auferlegt hatte. Die Strafen lagen bei 40.000 Yuan, etwa 4.000 Euro. Shi erklärte: „Wenn sie nicht bezahlen können, holen wir ihre Kinder ab, um die fehlende Summe auszugleichen. Wenn ein Baby erst einmal durch die Geburtenkontrollbehörde in das Fürsorgeheim gekommen ist, bleibt es auf unbestimmte Zeit dort oder wird adoptiert.”
Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass die Babys, die abgeholt wurden, von dem Fürsorgeheim des Bezirks Zhenyuan alle als Waisen geführt wurden. Für jedes Kind, das für gewöhnlich von einer ausländischen Familie adoptiert wird, werden 3.000 US Dollar für die „Unterhaltskosten” gezahlt. So kommen nach damaliger Währung etwa 1.900.000 Yuan für alle adoptierten Babys zusammen.
Tang Jian, der Leiter der Behörde für Geburtenkontrolle, Management, Disziplin und Inspektion erklärte in einem Interview: „Wir haben Nachforschungen angestellt und dabei unwiderlegbare Beweise dafür gefunden, dass diese Babys ihren Eltern gewaltsam entrissen, in Waisenhäuser geschickt und dann von ausländischen Familien adoptiert wurden.”
Am Morgen des 2. Juli hat die örtliche Regierung der Provinz Guizhou eine Pressekonferenz abgehalten und bekannt gegeben, dass sie ihre Untersuchungen verstärken und bei sechs Personen besonders intensiv nachforschen würden.
(China Photos/ Getty Images)(China Photos/ Getty Images)

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