Erste Fälle von Chinas Lungen-Seuche im Ausland – Zahl der infizierten steigt weiter
Ein Expertenteam der chinesischen Gesundheitskommission teilte mit, dass sich der neue Corona-Virus in China auch von Mensch zu Mensch überträgt. Bisher wurde das offiziell bestritten. Inzwischen hat die Lungen-Seuche die Grenzen Chinas verlassen.

Video: Chinavirus
Innerhalb weniger Tage dramatisierte sich die Lage um die von neuartigen Corona-Viren ausgelöste Lungen-Seuche in China. Am Ausbruchsherd in der 11-Millionen-Metropole Wuhan in Zentralchina stiegen die Fallzahlen von Samstagmorgen bis Montagabend von 62 auf 198 Fälle an. Dies bestätigte das chinesische Gesundheitsamt.
Die mysteriöse Lungenkrankheit hatte sich in China in den vergangenen Tagen überraschend schnell ausgebreitet. Zhong Nanshan (83), Vorsitzender der hochrangigen Expertengruppe der Nationalen Gesundheitskommission der Kommunistischen Partei in China und renommierter Experte für klinische Forschung im Bereich Atemwegserkrankungen bestätigte am Montag im Rahmen des staatlichen CCTV-Programms eindeutig eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung.
Zhong war bereits 2003 darin involviert, das ganze Ausmaß der SARS-Pandemie bekanntzumachen. Der neue Virus stammt ebenfalls aus der Erregerfamilie, zu der auch der tödliche Sars-Virus gehört. An der Sars-Epidemie waren in den Jahren 2002 und 2003 knapp 350 Menschen in Festlandchina sowie knapp 300 weitere in Hongkong gestorben.
Insgesamt starben fast 800 Menschen. Die Seuche war in 29 Ländern festgestellt worden, so die WHO. Mehr als 8.000 Menschen wurden infiziert.
Inzwischen passierte der SARS-ähnliche neuartige Corona-Virus auch die Grenzen Chinas und wurde bei Menschen in einigen anderen asiatischen Ländern nachgewiesen. Viele von ihnen waren zuvor in der chinesischen Millionenstadt Wuhan, von wo aus sie den Erreger mitbrachten. Bestätigt sind bisher 2 Fälle in Thailand , jeweils einer in Japan und Südkorea.
In Europa wurden bisher keine Fälle bekannt, ein Experte des Berliner Charité rechnet aber auch mit Fällen hierzulande. Das Bundesgesundheitsministerium schätzt die Gefahr für Deutschland als „sehr gering“ ein, beobachtet aber auch die Lage.
In China beginnt am kommenden Wochenende das chinesische Neujahrsfest. Die hochfrequenten Reisebewegungen erhöhen die Gefahr der Verbreitung des Virus, Züge und Busse sind dann oft tagelang überfüllt.
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