Olympische Spiele 2022
Manipulierte PCR-Tests? Experten befürchten DNA-Daten-Sammlung in China

Ein Polizeibeamter hält Wache in der geschlossenen Blase für die Olympischen Winterspiele 2022 in der Nähe des Hauptmedienzentrums im Olympiapark am 29. Januar 2022 in Peking, China.
Foto: Kevin Frayer/Getty Images
Abgeschottet vom Rest Pekings in einer abgesperrten Blase werden etwa 3.000 Athleten während der Olympischen Winterspiele täglich einer Corona-Testung unterzogen. Experten befürchten, dass ihre DNA von der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) gesammelt werden könnte. Andere befürchten eine mögliche Manipulation der PCR-Tests.
„Man kommt aus diesem Dorf nicht raus“
Obwohl die Spiele offiziell von mehreren Ländern der Welt diplomatisch boykottiert werden, hindert man die Athleten nicht, daran teilzunehmen.
Die ersten deutschen Athleten sind bereits in China eingetroffen. Ski-Langläufer Lucas Bögl schilderte die Situation gegenüber dem ZDF. Die Bewegungsfreiheit sei eingeschränkt innerhalb des Olympischen Dorfes, das die Athleten auch obendrein überhaupt nicht verlassen dürften.
„Man kommt aus diesem Dorf nicht raus“, sagt Bögl. Man sei entweder dort oder an den Wettkampfstätten und deshalb „ein bisschen eingesperrt“.
Die US-Athleten sind ebenfalls in Peking angekommen und wurden direkt in Hotels untergebracht, die von Drahtzäunen umgeben sind. Jeder in der sogenannten „Blase“ kann diese nur mit speziellen Fahrzeugen verlassen, Mitarbeiter in Vollschutzanzügen führen täglich Mundabstriche durch.
Mögliche Manipulation der PCR-Tests
Um die Manipulation der PCR-Tests machen sich einige Sportchefs besonders viel Sorgen. DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier sagte zur ARD: „Mit einem PCR-Test kann ich sofort jeden sportlichen Gegner aus dem Rennen nehmen. Es braucht mir keiner sagen, dass das jetzt ein Hirngespinst von mir ist, weil man weiß, um was es geht.“
Man sei dem komplett ausgeliefert, weil man nicht wisse, „was sie testen, wie sie es testen“. Auch könne man nicht sicher sein, ob die Tests wirklich zu den richtigen Personen gehören. Mit den Tests seien Tür und Tor geöffnet für alles.
Der ehemalige Skistar Felix Neureuther äußerte ebenfalls große Bedenken. „Es weiß – Stand jetzt – noch keiner Bescheid, wie es wirklich ablaufen wird“, sagte er. Neureuther bemängelt jedoch vor allem die „fehlende Sicherheit“ für die Athleten.
„Man kann das Ganze auch noch weiterspinnen: Dopingproben wurden in Sotschi vertauscht. Wie ist das mit PCR-Tests?“, so der Ex-Skifahrer. Bei den Winterspielen 2014 in Russland waren im großen Stil und staatlich angeordnet positive Dopingproben vertuscht worden.
Pharmakologe Professor Fritz Sörgel sagte dazu in einem „Merkur“-Interview: „Die Auswertung der Tests läuft voll automatisch, aber auch diese Maschinen sind natürlich nicht nur theoretisch manipulierbar.“ Der Wille zum Betrug sei auch immer da.
„Niemand weiß wirklich, was mit den Daten passiert“
Die KP Chinas könnte einen Amerikaner, der wahrscheinlich Gold gewinnen wird, durch „üble Methoden wie einen falsch positiven COVID-Test“ loswerden, deutete Patricia Adams, geschäftsführende Direktorin der in Kanada ansässigen gemeinnützigen Organisation Probe International im Webinar von EpochTV an.
Die Pekinger Olympia-Organisatoren dementierten am 29. Januar Berichte, demnach sie COVID-Testergebnisse manipulieren könnten. Die Tests würden nationalen Standards entsprechen, beteuerten sie in der staatlichen Zeitung „China Daily“.
Letzten Endes wird jedoch alles von der chinesischen Regierung gemacht und „niemand weiß wirklich, was mit den Daten passieren wird“, sagt Adams. Niemand würde der chinesischen Regierung glauben.
„Die chinesische Regierung hat der Welt immer und immer wieder gezeigt, dass sie sich nicht an Regeln hält“, sagt sie. Die Partei würde nur ihre eigenen und nicht die internationalen Regeln befolgen.
Sammeln von DNA-Daten
Grund zur Sorge sehen Experten auch darin, dass die Partei durch die PCR-Tests an die DNA der Sportler rankommt.
Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass die Partei bei den Spielen die DNA von Spitzensportlern sammeln wird, sagte Patricia Adams, Geschäftsführerin der kanadischen Non-Profit-Organisation „Probe International“.
Die Beamten der KP Chinas „führen die Tests jeden Tag durch und es gibt absolut keine Aufsicht über die Verwendung der Produkte, die sie bekommen“, sagte Adams während des Webinars von EpochTV am 26. Januar.
Von der Bedrohung, die von der massenhaften Sammlung von persönlichen Informationen und Gesundheitsdaten durch das chinesische Regime ausgeht, sprach zudem Stephen Yates, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens „DC International Advisory“.
US-Beamte und -Experten haben bereits vor den Olympischen Spielen Alarm geschlagen, dass Peking eine große Datenbank mit persönlichen und Gesundheitsdaten von Amerikanern anlegt. Diese sollen zur Verbesserung von Systemen der künstlichen Intelligenz und der Medizin sowie zur Unterstützung von Spionage und Militäroperationen genutzt werden.
Die Gefahr bestehe darin, so Yates, dass die KP Chinas den Massendatensatz für unethische Zwecke verwende. „China hat künstliche Intelligenz und viele andere Studien über menschliche Prozesse in einer Weise zur Waffe gemacht, die zivilisierte Länder nicht einmal zulassen würden“, so Yates.
Yates zufolge könnte die Partei den riesigen Datensatz nutzen, um seinen Athleten einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen oder die Möglichkeiten der psychologischen Kriegsführung zu verbessern.
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