Logo Epoch Times

Neue Minister

Neue Minister

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 12 Min.

Der Koalitionsvertrag von Union und SPD steht, die Verteilung der Kabinettsposten auf die einzelnen Parteien ist auch festgelegt worden. Die CDU stellt sieben der insgesamt 17 Ministerinnen und Minister, ebenso wie die SPD. Auf die CSU entfallen drei Ressorts. CDU-Chef Friedrich Merz will Kanzler werden. Wer gehört künftig seiner „Regierungsmannschaft“ an? Ein erster Überblick:

Die Bundesministerien im Überblick

Friedrich Merz – Bundeskanzleramt

Der Sauerländer Friedrich Merz kann auf eine Parteikarriere mit Höhen und Tiefen zurückblicken. Für politische Verantwortung in einem Landes- oder Bundeskabinett hatte es für den 69-jährigen Juristen aus dem Sauerland bislang aber nie gereicht.
Bereits als Schüler in die CDU eingetreten, entschied sich der zum Amtsrichter avancierte Merz 1986 für eine Doppelkarriere als Anwalt in Diensten der freien Wirtschaft und als Politiker. 1989 gelang ihm der Sprung ins EU-Parlament. Nach einer Fünf-Jahres-Legislatur in Brüssel wechselte er 1994 erstmals in den Bundestag. Dort wurde er zwei Jahre später Obmann seiner Fraktion im Finanzausschuss und stieg im Februar 2000 erstmals zum Chef seiner Bundestagsfraktion auf – als Nachfolger von Wolfgang Schäuble.
Nach der Niederlage der Union bei der Bundestagswahl 2002 verlor der Oppositionsführer Merz seinen Posten allerdings wieder: Die spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel übernahm. Merz musste als Vizevorsitzender zurück in die zweite Reihe und verdingte sich laut „Lobbypedia“ nebenbei als Anwalt in einer Kölner Rechtsanwaltskanzlei.
2009 gab Merz sein Bundestagsmandat freiwillig auf, wurde Vorsitzender der US-affinen Atlantik-Brücke (2009 bis 2019) und arbeitete zwischen 2016 und 2020 als Aufsichtsratschef des deutschen Ablegers von Blackrock. In diese Zeit fiel nach eigenen Angaben auch seine Vizepräsidentschaft im Wirtschaftsrat der CDU und die Rolle als „Brexit-Beauftragter“ des Landes Nordrhein-Westfalen.
2021 gelang ihm per Direktmandat des Hochsauerlandkreises der Sprung zurück auf die Bundestagsbühne. Diesmal mit weit mehr Erfolg als noch zu Merkel-Zeiten: Nach der Wahlniederlage des CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet wurde Merz zum ersten Mal in der Geschichte der CDU im Dezember 2021 per Mitgliederentscheid zum CDU-Parteivorsitzenden bestimmt, wenige Wochen danach erneut zum Fraktionschef gewählt.
Dieses Mal startete der inzwischen im Rentenalter angekommene Multimillionär und Hobby-Flugzeugpilot bis zur Kanzlerkandidatur durch. Bei der infolge des Ampelbruchs vorgezogenen Bundestagswahl 2025 wurde die Union unter Merz mit 28,6 Prozent der Stimmen stärkste Kraft.

Katherina Reiche – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

 

Bundesministerium für Finanzen

noch nicht bekanntgegeben

Alexander Dobrindt – Bundesinnenministerium

Der bisherige CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt soll neuer Bundesinnenminister werden.
Dobrindt, Jahrgang 1970, gehört neben CSU-Parteichef Markus Söder zu den prominentesten Christsozialen: 1986 im Alter von 16 Jahren der Jungen Union beigetreten, seit 35 Jahren Parteimitglied, seit 2002 im Bundestag und bereits einmal Teil einer Bundesregierung: Im Kabinett Merkel III war Dobrindt zwischen 2013 und 2017 Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Seit September 2017 ist der gebürtige Peißenberger Vorsitzender der CSU im Bundestag, auch bekannt als „Landesgruppenchef“.
In seinen ersten drei Jahren in Berlin arbeitete der Oberbayer eigenen Angaben zufolge als Geschäftsführer des Maschinenbauunternehmens Holzner & Sanamij. Zuvor hatte er zwischen 1989 und 1995 erfolgreich Soziologie in München studiert.
Nach drei Jahren in Berlin stieg der verheiratete Vater eines Sohnes zum wirtschaftspolitischen Sprecher der CSU-Landesgruppe auf. Um den Jahreswechsel 2008/09 war er Vorsitzender der fraktionsinternen Arbeitsgruppe Bildung und Forschung. Das kurze Gastspiel endete, als Dobrindt im Februar 2009 unter dem bayerischen Regierungschef Horst Seehofer zum Generalsekretär seiner Partei aufstieg. Nach der Bundestagswahl 2013 aber wechselte er auf den Sessel des Bundesverkehrsministers. Als Staatssekretärin stand ihm Dorothee Bär (CSU) zur Seite.
2017 wurde Dobrindt nach der Wahl von einem weiteren Parteikollegen abgelöst: Interimsnachfolger Christian Schmidt, zu jener Zeit Landwirtschaftsminister, leitete die Geschäfte kommissarisch weiter, bis mit Andreas Scheuer ein weiterer Christsozialer das Ruder im Verkehrsministerium übernahm. Scheuers Name wird wohl auf ewig mit dem gescheiterten Plan einer PKW-Maut in Verbindung bleiben, obwohl es nach Informationen der „Zeit“ eigentlich Dobrindt war, der die Idee vorangetrieben hatte.
Dobrindt gab sich nach seiner Zeit im Bundesverkehrsministerium jedenfalls vorläufig mit den Rängen des Ersten Vize-Fraktionsvorsitzenden der Union und des Landesgruppenchefs zufrieden. Bei der Bundestagswahl 2025 zog Dobrindt, auf Listenplatz 1 abgesichert, mit 44,7 Prozent der Erststimmen über seinen Wahlkreis Weilheim wie gewohnt in den Bundestag ein.

Dorothee Bär – Bundesministerium für Forschung, Technologe und Raumfahrt und Heimat

 

Johann Wadephul – Auswärtiges Amt

Der heute 62-jährige Nordfriese Johann Wadephul mit Wohnsitz in Molfsee soll neuer Außenminister der Bundesrepublik Deutschland werden.Nach Angaben seiner Partei war er unter anderem Leiter der deutschen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO, ist Mitglied im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr und gehört der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der Atlantikbrücke an.
In den 1980er Jahren hatte sich Wadephul zunächst zum vierjährigen Dienst als Zeitsoldat verpflichtet, bevor er sein Jurastudium im nahen Kiel aufnahm. 1996 beendete er seine Universitätsjahre mit einer Promotion über die „Vereinbarung der Betriebspartner“ und widmete sich vermehrt der Politik. Nebenbei arbeitete er als Rechtsanwalt, seit 2009 als Spezialist für Medizin- und Sozialrecht.
Im Juli 2023 beförderte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) den damals 60-Jährigen nach einer Wehrübung in Litauen zum Oberstleutnant der Reserve.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Wadephul bereits gut vier Jahrzehnte Parteipolitik hinter sich: Eintritt in die Junge Union und die Partei 1982 im Alter von 19 Jahren, zehn Jahre später JU-Landesvorsitz, kurz darauf Wahl in den CDU-Landesvorstand. 1997 Generalsekretär, 2000 Einzug in den Landtag, zugleich Beginn einer dreijährigen Phase als Landesvorsitzender seiner Partei, 2005 bis 2009 Fraktionsvorsitzender in Kiel unter CDU-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen. Danach der erste Einzug in den Bundestag.
In seinen ersten drei Wahlperioden in Berlin, für die Wadephul jeweils direkt gewählt wurde, konzentrierte er sich immer mehr auf Europa- und Außenpolitik. Das brachte ihm 2010 einen Platz im Bundesvorstand der CDU ein, den er knapp elf Jahre lang behalten sollte. Ab 2013 diente Wadepuhl als Unionsberichterstatter für den Nahen und Mittleren Osten im Auswärtigen Ausschuss. Nach seiner Wiederwahl 2017 stieg Wadephul zum Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden auf. Er saß erneut in den einschlägigen Ausschüssen für Europarats-, Verteidigungs-, Außen- und Sicherheitspolitik.
Für seine vierte Legislatur ab 2021 wurde er diesmal nicht direkt, sondern über Listenplatz 1 gewählt. Am 23. Februar 2025 gewann Wadepuhl, der acht Jahre zuvor zum Vorsitzenden der CDU-Landesgruppe Schleswig-Holstein gewählt worden war, wieder ein Direktmandat.

Bundesjustizministerium

noch nicht bekanntgegeben

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

noch nicht bekanntgegeben

Bundesverteidigungsministerium

noch nicht bekanntgegeben

Alois Rainer – Bundeslandwirtschaftsministerium

 

Karin Prien – Bundesministerium für Bildung und Familie

Karin Prien soll im Kabinett Merz I Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden. 1965 im niederländischen Amsterdam geboren, verbrachte die spätere Juristin ihre Jugend im Westerwald. Nach ihrem Abitur in Neuwied, dem ersten Staatsexamen in Bonn und einer kurzen Zeit als Postgraduierte für Internationales Handelsrecht in ihrer Geburtsstadt schloss sie ihre Ausbildung 1994 mit einem Referendariat in Hannover ab. In den späten 1980er Jahren hatte sie als studentische Mitarbeiterin von Friedbert Pflüger (CDU) gearbeitet, dem Pressesprecher von Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
In den beiden Jahrzehnten nach ihrem Abschluss verdiente sie ihr Geld hauptsächlich als Fachanwältin in Hannover, Leipzig und Hamburg – mit Schwerpunkt auf Wirtschafts-, Handels- und Gesellschaftsrecht.
Obwohl Prien eigenen Angaben zufolge bereits 1979 in die Junge Union und 1981 in die CDU aufgenommen worden war, nahm ihre Parteikarriere erst 2004 mit der Wahl zur stellvertretenden CDU-Ortsvorsitzenden im Hamburger Edel-Stadtteil Blankenese allmählich an Fahrt auf. Zehn Jahre später leitete sie den Ortsverband.
Nach zwischenzeitlichen Stationen im Kreisverband und im Hamburger Landesvorstand wurde Prien bei der Bürgerschaftswahl Anfang 2011 erstmals ins Landesparlament gewählt. Sie übernahm die Aufgaben einer schulpolitischen Fraktionssprecherin.
Im Juni 2017 folgte sie einem Ruf nach Kiel: Der neue Ministerpräsident Daniel Günther hatte die Parteikollegin für die Spitze seines Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in seiner schwarz-gelb-grünen Koalition ausgewählt.
Seither ging es für Prien vor allem auf Parteiebene bergauf: 2018 Wahl zu einer der vier stellvertretenden Vorsitzenden des schleswig-holsteinischen CDU-Landesverbands, 2021 Aufnahme in den CDU-Bundesvorstand sowie in das achtköpfige „Zukunftsteam“ des Kanzlerkandidaten Armin Laschet.
Im Januar 2022 wurde Prien auf eigenen Wunsch zu einer von fünf stellvertretenden Vorsitzenden des CDU-Präsidiums gewählt. Im Juni desselben Jahres gewann sie das Direktmandat für den Kieler Landtag in ihrem neuen Wahlkreis Pinneberg, Schenefeld und Halstenbek. Im selben Jahr leitete sie die Kultusministerkonferenz der 16 Bundesländer.
Prien engagiert sich unter anderem als Sprecherin im Jüdischen Forum der CDU, für eine Frauenquote in ihrer Partei, gegen Rassismus und gegen das „Gendern“. Bei den Sondierungsgesprächen für eine schwarz-rote Bundesregierung saß sie vor wenigen Wochen mit am Tisch.

Nina Warken – Bundesgesundheitsministerium

 

Patrick Schnieder – Bundesverkehrsministerium

 

Bundesumweltministerium

noch nicht bekanntgegeben

Dr. Karsten Wildberger – Bundesdigitalministerium

 

Bundesentwicklungshilfeministerium

noch nicht bekanntgegeben

Bundesbauministerium

noch nicht bekanntgegeben

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.