Peking gibt sich nach Atomwaffen-Drohung um Beruhigung bemüht
Peking - Nach den Äußerungen eines chinesischen Generals über einen eventuellen Atomwaffen-Einsatz gegen die USA im Taiwan-Konflikt hat sich die Regierung in Peking am Samstag um eine Beruhigung der Situation bemüht. Es handele sich lediglich um die persönliche Ansicht des Generals, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums, die die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua verbreitete.
General Zhu Chenghu habe mehrmals deutlich gemacht, dass es sich um seine persönliche Meinung handele, hieß es. Zugleich betonte Peking aber seine Entschlossenheit, niemals eine Unabhängigkeit Taiwans zuzulassen. Die USA hatten die Äußerungen des Generals als »höchst verantwortungslos« kritisiert. Die Volksrepublik betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. AP/DNE
Kommentar:
Kaum denkbar, dass in China ein General einen derartigen unabhängigen Angriff wagen kann – den USA mit einem Atomkrieg zu drohen, ohne dabei Kopf und Kragen zu verlieren. Die Regierung in Peking deckt eine vermeintlich eigenständige Attacke, möchte aber selbst unbefleckt bleiben. Derartige Vorstöße dienen Peking als Lackmustest, inwieweit man die USA schon als Atommacht herausfordern kann und sind gleichzeitig ein Hinweis, dass man bereit ist den Machtanspruch der KP mit allen Mitteln durchzusetzen.
Ähnlich wie im Falle der antijapanischen Demonstrationen im Frühjahr spielt Peking wieder eine Doppelrolle: Im Hintergrund als Initiator, an der Oberfläche um Beschwichtigung bemüht. T. Kalmund
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