Korruption
Todesanzeigen in China: Eine Art Kreditbetrug

Auch der Scheintod ist eine Erlösung - und zwar von Schulden.
Foto: ChinaFotoPress/Getty Images
Im chinesischen Internet ist vor kurzem ein Dokument eines Finanzinstituts aufgetaucht, auf dem 58 Kreditnehmer als verstorben oder vermisst gekennzeichnet waren und deren Kredite deshalb gestrichen wurden. Allerdings haben Internetnutzer entdeckt, dass mindestens 43 dieser Personen noch am Leben und auffindbar sind. Möglicherweise ist dieser Kreditbetrug eine Methode einiger Beamter in China, um ihre Kredite nicht zurückzahlen zu müssen.
Nach Erklärung der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, sind diese als verstorben oder vermisst bezeichneten Personen Beamte und deren Verwandte. Mit dieser Erklärung seien Kredite in Höhe von 2,5 Millionen Yuan (etwa 300.000 Euro) gelöscht worden. Einige Personen auf dieser Liste, darunter ein Vizebürgermeister der Stadt Shenzhou, haben erklärt, dass sie über das Löschen ihrer Kredite Bescheid wissen, sie aber nicht wüssten, dass sie als verstorben gekennzeichnet worden seien. Die meisten von ihnen seien durchaus zahlungsfähig. Das Finanzinstitut habe erklärt, dass solche Dokumente geheim seien und die Veröffentlichung ein großer Fehler sei.
Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei dem Kreditbetrug um eine Art von Korruption. Dajiyuan zitierte eine Erklärung aus dem Internet, dass Finanzinstitute durch solchen „Service” den Beamten einen Gefallen tun. Es sei auch möglich, die eigenen Kredite löschen zu lassen, wenn man den Verantwortlichen einiger Finanzinstitute 20 bis 30 Prozent der Kreditsumme schenke. (yh)
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