Null-COVID-Politik und Massenproteste
Peking: US-Botschaft warnt Amerikaner vor Reise nach China
Wer nach China reist, muss damit rechnen, dass eine Ausreise derzeit nur begrenzt möglich ist. Auch der Zugang zu medizinischer Versorgung kann aufgrund der Null-COVID-Politik eingeschränkt sein. Die US-Botschaft in Peking gibt eine Reisewarnung aus.

US-Botschaft in Peking am 10. Dezember 2021. Symbolbild.
Foto: JADE GAO/AFP via Getty Images
Die US-Botschaft in Peking hat amerikanischen Bürgern geraten, Reisen nach und innerhalb Chinas dringend zu verschieben, wenn diese nicht unbedingt notwendig sind. Das Land setzt seine strenge „Null-COVID“-Politik fort, wodurch der Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten blockiert werden könne.
„Wenn Sie zu diesem Zeitpunkt um Ihre Sicherheit besorgt sind, erwägen Sie bitte die Rückkehr in die Vereinigten Staaten“, heißt es in einer Mitteilung vom 29. November.
Die Botschaft machte jedoch auch klar, dass eine Ausreise aus China derzeit sehr teuer und nur begrenzt möglich ist. Auch Reisen innerhalb Chinas seien nach wie vor „extrem schwierig“. Die Corona-Vorschriften würden sich ständig ändern. Die Zahl der Infektionen in China nimmt in verschiedenen Gebieten weiter zu. Die kommunistische Führung hat weiterhin strenge Maßnahmen verhängt, darunter Massentests und Quarantänen.
Es ist möglich, dass chinesische Behörden den Menschen ohne jegliche Vorwarnung verbieten, ihre Häuser für eine längere Zeit zu verlassen, warnte die US-Botschaft. Sie empfiehlt allen US-Bürgern in China einen 14-Tage-Vorrat an Medikamenten, Wasser und Lebensmitteln für sich und ihre Familienmitglieder anzulegen.
US-Botschafter Nicholas Burns teilte in einem Twitter-Post mit, die Botschaft beobachte genau die COVID-Situation in ganz China, um US-Bürger zu unterstützen, die sich aufgrund der Lockdowns in einer schwierigen Lage befinden.
Landesweite Proteste gegen Xi Jinping und die KPC
Am vergangenen Wochenende brachen in ganz China Proteste aus – die größten seit der Demokratiebewegung im Jahr 1989. Auslöser war ein Wohnhausbrand in der nordwestchinesischen Region Xinjiang. Nach offiziellen Angaben kamen dabei zehn Menschen ums Leben. Viele äußerten den Verdacht, dass die Rettungsarbeiten durch die strengen Corona-Maßnahmen behindert wurden. Verriegelte Wohnungstüren hätten die Menschen an der Flucht ins Freie gehindert.
Die lokalen Beamten machten hingegen die vielen verlassenen Fahrzeuge auf der Straße für die Verzögerung des Feuerwehreinsatzes verantwortlich. Diese hätten den Zugang zum Wohnblock erschwert. Die Bürger bestritten diese offizielle Darstellung. Menschen konnten ihre Autos nicht wegbewegen, da die Behörden einen strikten Lockdown in der Gemeinde verhängt hatten. Die Einwohner durften ihre Wohnungen nicht verlassen.
Inzwischen richteten sich die Proteste nicht ausschließlich gegen die rigide COVID-Politik der chinesischen Regierung. Die Demonstranten fordern politische Reformen sowie den Rücktritt des chinesischen Staatschefs Xi Jinping und das Ende der Kommunistischen Partei Chinas (KPC).
Seit dem tödlichen Wohnhausbrand gab es 51 öffentliche Proteste in 24 Städten Chinas, so die jüngste Zählung von Nathan Ruser, einem Forscher am Australian Strategic Policy Institute.
Lockerungen von Corona-Maßnahmen angedeutet
Einige chinesische Städte haben daraufhin angekündigt, die COVID-Beschränkungen zu lockern.
In Guangzhou, dem wichtigen Handels- und Produktionszentrum Chinas, kündigten die örtlichen Gesundheitsbehörden am 30. November die Aufhebung der Lockdowns in mehreren Stadtteilen an. Sie erklärten zugleich, dass die sogenannten „Hochrisikogebiete“ weiterhin abgeriegelt bleiben. Außerdem sollten keine bezirksweiten Corona-Massentests mehr angeordnet werden, so die offizielle Ankündigung.
In der Stadt Zhengzhou, mit dem größten iPhone-Montagewerk von Apple weltweit, durften Geschäfte wie Supermärkte, Bibliotheken, Fitnessstudios und Restaurants ihren Betrieb ab dem 30. November wieder aufnehmen. In Shanghai kündigten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch an, dass sie die Kontrollmaßnahmen in 24 „Hochrisikogebieten“ ab dem 1. Dezember aufheben werden. Auch Chinas Hauptstadt Peking und die Metropole Chongqing reden von Lockerung der Corona-Beschränkungen.
Die chinesischen Behörden haben erklärt, dass sie allgemein an ihrer „dynamischen Null-COVID-Politik festhalten werden“. Darüber, wann die strengen Maßnahmen enden werden, machen sie keine Angaben.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: US Embassy Urges Americans Not to Travel to China (deutsche Bearbeitung dl)
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