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Wahlen in Taiwan: Sieg von Präsidentin Tsai erwartet

Reibungsloser Verlauf der Wahlen in Taiwan. Über 19 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, den künftigen Präsidenten und 113 Abgeordnete im Parlament zu wählen.

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Taiwans chinakritische Präsidentin Tsai Ing-wen vor der Stimmabgabe in Taipeh.

Foto: Uncredited/POOL/dpa/dpa

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Die Präsidentschafts- und Parlamentswahl in Taiwan ist zu Ende gegangen. Die mehr als 17.000 Wahllokale schlossen am Samstag um 16.00 Uhr Ortszeit (09.00 Uhr MEZ).
Danach begann die Auszählung der Stimmen. Mehr als 19 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, den künftigen Präsidenten und 113 Abgeordnete im Parlament zu wählen. Bei sonnigem Wetter verlief die Wahl reibungslos.
Umfragen vor der Wahl prognostizierten einen Sieg der chinakritischen Amtsinhaberin Tsai Ing-wen von der Fortschrittspartei (DPP). Ihr Herausforderer ist Han Kuo-yu von der größten Oppositionspartei Kuomintang, der für eine stärkere Annäherung zu China eintritt.
Als dritter Kandidat trat der 77-jährige James Soong von der kleinen konservativen People-First-Partei an. Dem Veteranen der taiwanischen Politik werden wenig Chancen eingeräumt. Es wurde erwartet, dass er vor allem dem Kuomintang-Kandidaten noch Stimmen abnehmen könnte.
Der massive Druck der kommunistischen chinesischen Führung auf Taiwan hat Präsidentin Tsai spürbar Aufwind gegeben, weil sie auf Distanz zu China geht. Peking betrachtet Taiwan nur als Teil der Volksrepublik, obwohl es nie dazu gehört hat. Es droht auch mit einer Eroberung.
Der vor einem Jahr verkündete Plan von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, Taiwan nach dem gleichen Autonomie-Modell wie in Hongkong an die Volksrepublik anschließen zu wollen, hat den Widerstand der 23 Millionen Taiwaner noch einmal mobilisiert. Xi Jinping propagiert den Grundsatz „ein Land, zwei Systeme“, wie er in Hongkong seit der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie 1997 praktiziert wird.
Der harte Kurs Pekings gegenüber den seit einem halben Jahr anhaltenden Demonstrationen für mehr Demokratie in der heutigen chinesischen Sonderverwaltungsregion hat die Taiwaner in ihrem Widerstand nur noch bestärkt. Vielen gilt Präsidentin Tsai Ing-wen als Garant für die Wahrung von Demokratie und Freiheit in Taiwan. (dpa)

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