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Geschichte

Aachener Dom: Die Pfalz-Kapelle der germanischen Könige

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Die Marienkirche Karls des Großen ist als Kernbau des Aachener Doms bis heute erhalten. Sie war ein sakrales Zentrum des karolingischen Reiches und wurde zur Krönungskirche der mittelalterlichen Könige. Als Karl der Große 814 starb, wurde die Kirche seine Begräbnisstätte. Der Aachener Dom wurde 1978 als erstes deutsches Monument UNESCO-Welterbe.

Foto: © Stadt Aachen / Jörg Hempel

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Der Aachener Dom ist das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt Aachen und diente lange Zeit als Krönungskirche der römisch-deutschen Könige.
Im späten achten Jahrhundert ließ der Franken- und Langobardenkönig Karl der Große, der im Jahr 800 zum ersten Kaiser des neu gegründeten Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde, in Aachen eine Pfalzkapelle errichten.
Die Kapelle war Teil der Aachener Königspfalz, der Lieblingsresidenz Karls des Großen. Sie vereint klassische und byzantinische Traditionen und war der erste gewölbte Bau nördlich der Alpen seit der Antike. Von der karolingischen Zeit bis zum frühen Mittelalter inspirierte sie die religiöse Architektur.

Die Karlsbüste ist ein um 1350 geschaffenes Reliquiar und in der Domschatzkammer ausgestellt.

Foto: eckstet/CC BY-SA 3.0

Die um 795 bis 803 errichtete achteckige Pfalzkapelle besteht aus zwei Stockwerken, von denen das untere von acht Säulen mit Bögen getragen wird, während das obere mit acht karolingischen Bronzetoren geschmückt ist.
Ursprünglich war die Kuppel der Kapelle mit einem prächtigen Mosaik versehen, das den thronenden Christus umgeben von den Weisen der Apokalypse zeigt. Das heutige Mosaik stammt aus der Zeit um 1880.
Der Aachener Dom erhielt im Laufe der Jahrhunderte des Mittelalters zahlreiche architektonische Ergänzungen, die sich alle deutlich von der ursprünglichen Pfalzkapelle unterscheiden. Der gotische Chor ist ein Beispiel dafür.
Gegenüber dem Altar saßen vom Mittelalter bis 1531 die deutschen Könige des Heiligen Römischen Reiches auf dem karolingischen Krönungsthron aus Stein.
Karl der Große entsprang dem Herrschergeschlecht der westgermanischen Franken und wird sowohl in der Reihe der römisch-deutschen Kaiser als auch der französischen Könige als Karl I. gezählt.
Die Domschatzkammer beherbergt einige der bedeutendsten Kirchenschätze Nordeuropas, darunter eine idealisierte Reliquienbüste Karls des Großen aus Gold und Silber aus dem 14. Jahrhundert, die Karl IV. der Kathedrale schenkte. (kr)

Steinfiguren an der Fassade des Aachener Doms.

Foto: © Stadt Aachen / Andreas Herrmann

Blick in die Kuppel des Oktogons mit Barbarossaleuchter. Der Barbarossaleuchter, entstanden um 1165, ist ein Radleuchter von über vier Metern Durchmesser.

Foto: © Stadt Aachen / Andreas Herrmann

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