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Schüler, Lehrer und Polizisten verletzt

Berlin: 49 Verletzte bei Massenschlägerei an Brennpunktschule

Ein Streit unter Jugendlichen an einer Brennpunktschule in Berlin-Neukölln eskaliert. Dann mischt auch noch die Verwandtschaft mit. Selbst die Polizei wurde angegriffen.

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Polizisten stehen vor einer Schule in Berlin-Neukölln. (Archivbild).

Foto: Joerg Carstensen/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Mit Lernen war zu Wochenanfang an der Oberschule am Efeuweg in Gropiusstadt in Berlin-Neukölln schnell Schluss. An der Brennpunktschule kam es zu einer handfesten und rasch eskalierenden Auseinandersetzung unter Schülern. Dann kam auch noch ein großer Bruder vorbei.

Eine Runde Pfefferspray

Den Angaben der Berliner Polizei zufolge gerieten zunächst drei Schüler im Alter von 14, 14 und 15 Jahren mit zwei anderen Jugendlichen (14, 15) in Streit. „Im weiteren Verlauf soll der Jüngere des Duos Pfefferspray versprüht haben, dabei aber selbst in die sich ausbreitende Gaswolke gelaufen sein“, erklärte ein Polizeisprecher in einer Stellungnahme. Das Pfefferspray sei daraufhin auf den Boden gefallen, wo es sich einer der 14-jährigen Gegner schnappte. Dieser setzte es sodann gegen die beiden Kontrahenten ein.

Es eskaliert …

Nun schaltete sich aber ein bislang unbeteiligter 15-Jähriger ein und prügelte auf den 15-Jährigen aus dem Schülerduo ein. Daraufhin mischten sich weitere Schüler ein und beteiligten sich an der Schlägerei.
Zwei Lehrer, ein 38-Jähriger und seine Kollegin (30) versuchten schlichtend in die beginnende Massenschlägerei einzugreifen – und wurden „ebenfalls angegriffen und besprüht“, so die Polizei. Die hinzugekommene Schulleiterin wollte ebenfalls die Schüler trennen. Auch die 52-Jährige war vor den Jugendlichen nicht mehr sicher. Sie wurde geschubst und zog sich nach Angaben der Polizei einen Bruch an der Hand zu. Sie musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Wenn der große Bruder kommt …

Jetzt kam die Polizei ins Spiel. Mehrere Streifenwagen beruhigten die Situation vor Ort. Doch damit war das Ende noch nicht erreicht. Plötzlich tauchte der große Bruder des 15-Jährigen aus dem Duo auf. Der 21-Jährige griff zwei Einsatzkräfte der Polizei an, wobei er einem der Beamten einen Faustschlag ins Gesicht versetzte.
Mithilfe eines Kollegen konnte der Beamte den rabiaten Bruder zu Boden bringen und überwältigen. „Dabei erlitt der 21-Jährige eine Platzwunde an der Lippe, lehnte aber eine medizinische Behandlung ab“, so die Polizei. Er bedrohte und beleidigte jedoch weiterhin die anwesenden Polizisten. Schließlich wurde er zur Klärung seiner Identität auf eine Polizeidienststelle gebracht.

49 Verletzte und mehrere Ermittlungsverfahren

Wie die Polizei mitteilte, wurden bei dem Vorfall insgesamt „49 Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte durch Reizungen aufgrund des versprühten Pfeffersprays verletzt“. Sie mussten vom Rettungsdienst ambulant behandelt werden.
Mehrere Ermittlungsverfahren wurden wegen gefährlicher und einfacher Körperverletzung eingeleitet. Nach Aufnahme der Personalien der beteiligten Schüler wurden diese ihren Erziehungsberechtigten übergeben. Der involvierte 21-jährige Bruder eines der Schüler muss sich wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und Beleidigung verantworten.

Ein Fußball als Ursache?

Wie die „B.Z.“ aus Berlin berichtet, lernen an der Gesamtschule insgesamt 750 Schüler. Von diesen sollen 81,3 Prozent einen Migrationshintergrund haben, hieß es. 100 Lehrkräfte sind zur Betreuung engagiert. Nach Informationen der Zeitung soll der Auslöser der Eskalation ein Streit unter den zuerst beteiligten fünf Jugendlichen um einen Fußball gewesen sein.
Eine Mutter, die ihren Sohn mit dem Auto von der Schule abholte, habe den Reportern gesagt: „Es ist erschreckend. Ich habe Angst, mein Kind zur Schule zu schicken.“ Sie hoffte noch, dass der Vorfall nun Konsequenzen habe. Ein Zehntklässler habe unter der Bedingung der Anonymität gegenüber dem Blatt erklärt, dass Schlägereien hier „normal“ seien.
Bedenklich: Wie die Zeitung herausfand, sollen Lehrer und Schüler über den Vorfall zum Schweigen verpflichtet worden sein. Eine Erklärung der Schulleitung sei nicht erhältlich gewesen, so das Blatt.

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