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Schleuserkriminalität

260 Polizisten bei Großrazzia gegen Iraker-Bande

Bundespolizei und Staatsanwaltschaft Hannover beendeten das Treiben einer irakischen Schleuserbande mit einer Großrazzia am Donnerstag.

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260 Einsatzkräfte waren am 23. November 2023 in Niedersachsen und Berlin unterwegs gegen eine irakische Schleuserbande

Foto: Bundespolizeidirektion Hannover

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Lesedauer: 2 Min.

Wieder einmal kam es zu einer Großrazzia der Polizei gegen eine Schleuserbande. Diesmal waren die Fahnder in Niedersachsen – Schwerpunkt Großraum Hannover – und in Berlin unterwegs. Erst vor zwei Wochen gab es einen ähnlich groß angelegten Schlag gegen die organisierte Schleuserkriminalität. Insgesamt waren am Donnerstag, 23. November, 260 Einsatzkräfte unterwegs, um 14 Objekte zu durchsuchen. Zwei Haftbefehle konnten vollstreckt werden, einer davon ein Europäischer Haftbefehl aus Österreich.
Staatsanwaltschaft und Bundespolizei Hannover führten den Fahndungserfolg insbesondere auch auf die enge Zusammenarbeit mit den österreichischen Polizei- und Justizbehörden zurück.

Irakische Bande im Visier

„Im Zentrum der Ermittlungen steht eine überwiegend irakische Tätergruppierung, der vorgeworfen wird, in großem Umfang gewerbs- und bandenmäßig Ausländer in die Europäische Union zu schleusen“, erklärte Angelika Kubik, Sprecherin der Bundespolizeidirektion Hannover.
In der gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Hannover verfassten Stellungnahme verwiesen die Behörden auf den Verdacht, dass die Gruppe wiederholt „ausländische Staatsangehörige, die nicht über einen Aufenthaltstitel für ein Land der EU verfügen, gegen Entgelt in die Europäische Union eingeschleust haben“.

Schusswaffen und Beweismittel

Bei der Razzia gegen die Bande wurden zwei Schusswaffen und diverse Datenträger als Beweismittel sichergestellt – Handys, Laptops und Speichermedien. Auch entdeckte man weitere „nach dem Waffengesetz verbotene Gegenstände“.
Von der Auswertung der Beweismaterialien erhoffen sich die Ermittler die Sicherung der Strafverfolgung der Täter und weitere Informationen über das Schleusernetzwerk. Ziel sei unter anderem die Zerschlagung des Netzwerks und die Beendigung der „lebensgefährlichen Schleusungen“, so die Sprecherin.

Menschenunwürdige Verfrachtung

Den Angaben nach sollen die Migranten „durchweg mit Hilfe nicht zur Personenbeförderung geeigneter Kraftfahrzeuge“ transportiert worden sein. Offenbar seien vielfach Ladeflächen von Kleintransportern benutzt worden – „bei größter Hitze, auf engstem Raum, ohne Pause und Verpflegung“. Die Menschen seien „unter größter Angst zusammengepfercht“ gewesen, schilderte die Sprecherin.
Einsatzleiter Helgo Martens von Bundespolizei nannte die Art und Weise des Transports der Menschen den „gefährlichsten und zugleich menschenverachtendsten Modus Operandi der Schleuserkriminalität“. Umso wichtiger sei es, dass es gelungen sei, „mit dem heutigen Einsatz weitere Taten der Beschuldigten zu unterbinden“.
 

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