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Berlin: 4.000 Euro für Hinweise auf Täter – schwer verletzter Polizist in Neukölln

Während linksextremer Ausschreitungen im Zusammenhang mit der Schließung der illegal besetzten Szenekneipe "Syndikat" in Neukölln wurde ein Polizeibeamter schwer verletzt. Die Täter hatten dem 30-Jährigen das Helmvisier gewaltsam aufgerissen, während eine Person dem Polizisten eine Flasche ins Gesicht warf. Das Opfer musste notoperiert werden. Die Staatsanwaltschaft lobt nun 4.000 Euro für Hinweise in einem mehrsprachigen Aufruf aus.

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Das Wappen der Berliner Polizei an einer Polizeijacke.

Foto: Tim Brakemeier/dpa/Archivbild/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Die Staatsanwaltschaft Berlin setzte am Montag 4.000 Euro Belohnung für Hinweise auf einen unbekannten Täter aus, der einen Polizisten am Abend des 7. August, gegen 21.10 Uhr, in Berlin-Neukölln, mit einem Flaschenwurf schwer verletzte.
Am Morgen desselben Tages war es zu Ausschreitungen im Zusammenhang mit der gerichtlichen Räumung der besetzten linken Szenekneipe “Syndikat” gekommen.
Randalierer hatten “mit Gewalt das Helmvisier des Einsatzbeamten hochgeklappt”, woraufhin der Täter, der in einer Gruppe stand, eine Glasflasche in das Gesicht des Polizeiobermeisters der 36. Einsatzhundertschaft warf. Der 30-jährige Polizeibeamte erlitt schwere Verletzungen an den Augen und einen Nasenbeinbruch, der notoperiert werden musste.

4.000 Euro Belohnung für Zeugenhinweise

Die Belohnung ist “ausschließlich für Personen aus der Bevölkerung bestimmt, nicht für solche, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört”, heißt es in der Pressemeldung der Polizei. In diesem Zusammenhang bitten die Sicherheitsbehörden um Hinweise aus der Bevölkerung und fragen:
  • Wer hat am 7. August 2020 die hier beschriebene Tat in der Kirchhofstraße beobachten können?
  • Wer kennt die tatverdächtige(n) Person(en) und kann Angaben zur Identität und zu dessen/deren Aufenthaltsort machen?
  • Wer besitzt Foto- oder Videoaufnahmen, die das Geschehen und/oder die tatverdächtige Person erkennen lassen?
  • Wer kann sonst sachdienliche Angaben machen?
Hinweisgeber können sich unter der Vorgangsnummer 200807-2200-360000 an den Polizeilichen Staatsschutz beim Landeskriminalamt unter Telefon 030 / 4664 – 952311 (Fax – 952399) wenden oder eine E-Mail an [email protected] schicken. Angaben können auch außerhalb der Bürozeiten unter Telefon 030 / 4664 – 909909 sowie im Internet unter https://www.internetwache-polizei-berlin.de/ gemacht werden sowie in jeder Polizeidienststelle.

Räumung der linken Szenekneipe “Syndikat”

Barrikaden brannten auf den Straßen, berichtete die “Welt” von der Nacht zum 7. August. Hunderte Personen waren auf den Straßen rund um das weiträumig abgesperrte Areal um die linke Szenekneipe “Syndikat” unterwegs. Hauswände und Schaufensterscheiben wurden mit Parolen beschmiert, Pyrotechnik abgeschossen, es kam zu Rangeleien mit der Polizei, Flaschen und Steine flogen.
Das Ergebnis waren sechs verletzte Polizisten, 44 Verhaftungen, 50 Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Tätlichen Angriffs, Landfriedensbruchs und schweren Landfriedensbruchs, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und versuchte Gefangenenbefreiung.
Am Freitagmorgen, 7. August 2020, erfolgte die Begehung einer von den Behörden geschlossenen Lokalität an der Weisestraße in Berlin-Neukölln durch den Gerichtsvollzieher. Seit Längerem hatten die Betreiber schon keinen Mietvertrag mehr, wollten aber nicht ausziehen, sodass es schließlich nach einem entsprechenden Gerichtsurteil zur Räumung durch die Polizei kam.
Bis zu 1.000 Personen waren am Morgen anwesend. Es kam zu Flaschen- und Steinwürfen auf die Polizei und Feuerwerkskörper wurden abgeschossen: 36 Festnahmen, 29 Ermittlungsverfahren wegen “Landfriedensbruchs, Beleidigung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und tätlichen Angriffs” sowie “Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie Verstößen gegen das Waffen- und das Betäubungsmittelgesetz”.
Auch am Folgetag kam es zu weiteren Ausschreitungen im Umfeld von Demonstrationen, unter anderem unter dem Motto “Tag X”. (sm)

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