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Alles still – Von Theodor Fontane

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

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Alles still! Nichts hör ich klopfen, als mein Herze durch die Nacht -

Foto: Arnim Dusolt_ET

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Lesedauer: 1 Min.

Alles still!

Alles still!  Es tanzt den Reigen
Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.
    
Alles still! Vergeblich lauschet
Man der Krähe heisrem Schrei.
Keiner Fichte Wipfel rauschet,
Und kein Bächlein summt vorbei.
    
Alles still! Die Dorfeshütten
Sind wie Gräber anzusehn,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.
    
Alles still! Nichts hör ich klopfen
Als mein Herze durch die Nacht –
Heiße Tränen niedertropfen
Auf die kalte Winterpracht.
Theodor Fontane (1797–1869)
Theodor Fontane war einer der bedeutendsten Vertreter des poetischen Realismus in Deutschland. Er begann erst mit 30 Jahren zu schreiben, nachdem er seinen Beruf als Apotheker aufgegeben hatte, und dann als freier Schriftsteller arbeitete. Lebenserfahrung sammelte Fontane durch seine Arbeit als Apotheker, Journalist, Übersetzer, Unteroffizier, Reisender und Kriegsberichterstatter.
Eines seiner bedeutendsten Werke ist „Effi Briest“, ein Klassiker.

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