Lobgesang
Mondscheinlerchen – von Gerhart Hauptmann
Aus der Reihe Epoch Times Poesie – 1889 schrieb Theodor Fontane über Hauptmann und dessen erstes Drama „Vor Sonnenaufgang“: „…die Neuheit und Kühnheit der Probleme, die kunstvolle Schlichtheit der Sprache, die Gabe der Charakterisierung und dabei konsequenteste Durchführung der Handlung" seien das Stück auszeichnende.

„Lerche, sprich, was singst du nur…?“
Foto: iStock
Mondscheinlerchen
Von dem Lager heb’ ich sacht
meine müden Glieder,
eine warme Sommernacht
draußen stärkt sich wieder.
meine müden Glieder,
eine warme Sommernacht
draußen stärkt sich wieder.
Mondschein liegt um Meer und Land
dämmerig gebreitet,
in den weißen Dünensand
Well’ auf Welle gleitet.
dämmerig gebreitet,
in den weißen Dünensand
Well’ auf Welle gleitet.
Unaufhörlich bläst das Meer
eherne Posaunen;
Roggenfelder, segenschwer,
leise wogend raunen.
eherne Posaunen;
Roggenfelder, segenschwer,
leise wogend raunen.
Wiesenfläche, Feld und Hain
zaubereinsam schillern,
badend hoch im Mondenschein
Mondscheinlerchen trillern.
zaubereinsam schillern,
badend hoch im Mondenschein
Mondscheinlerchen trillern.
»Lerche, sprich, was singst du nur
um die Mitternachtsstunde?
Dämmer liegt auf Meer und Flur
und im Wiesengrunde.«
um die Mitternachtsstunde?
Dämmer liegt auf Meer und Flur
und im Wiesengrunde.«
»Will ich meinen Lobgesang
halb zu Ende bringen,
muß ich tag- und nächtelang
singen, singen, singen!«
halb zu Ende bringen,
muß ich tag- und nächtelang
singen, singen, singen!«
Gerhart Hauptmann (1862-1946)
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