Logo Epoch Times
Wunsch nach Ewigkeit

Soll ich dich einem Sommertag vergleichen – von William Shakespeare

Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Er steht für Liebesverwirrungen in Sommernächten genauso wie für große Dramen in denen nicht wenig Blut und noch mehr menschliche Abgründe zu sehen sind: William Shakespeare. Dabei stand der Verfasser von mehr als drei dutzend Dramen auch selbst auf der Bühne.

top-article-image

Denn fort lebst Du in meinem Lied unsterblich.

Foto: iStock

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

Soll ich dich einem Sommertag vergleichen

Soll ich Dich einem Sommertag vergleichen?
Nein, Du bist lieblicher und frischer weit –
Durch Maienblüthen rauhe Winde streichen
Und kurz nur währt des Sommers Herrlichkeit.
Zu feurig oft läßt er sein Auge glühen,
Oft auch verhüllt sich seine goldne Spur,
Und seiner Schönheit Fülle muß verblühen
Im nimmerruh’nden Wechsel der Natur.
Nie aber soll Dein ewiger Sommer schwinden,
Die Zeit wird Deiner Schönheit nicht verderblich,
Nie soll des neidischen Todes Blick Dich finden,
Denn fort lebst Du in meinem Lied unsterblich.
So lange Menschen athmen, Augen sehn,
Wirst Du, wie mein Gesang, nicht untergehn.
 
William Shakespeare (1564-1616)
Übersetzt von Friedrich Bodenstedt, 1866.

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.