Wetter mit Migrationshintergrund
Initiative „Wetterberichtigung“ macht Wetter diverser
Dass Tief „Ahmet“ macht den Anfang: Die Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete sollen vielfältiger werden.

Winter in Taunus. Tiefdruckgebiet «Ahmet» macht's möglich. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa
Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa
„Ahmet“, „Goran“ oder „Chana“: In den ersten Wochen des Jahres 2021 werden häufig Namen mit Migrationshintergrund auf der Wetterkarte stehen. Mit der Kampagne „Wetterberichtigung“ will das Netzwerk „Neue deutsche Medienmacher*innen“ (NdM) Vielfalt in der Bevölkerung sichtbar machen.
Dazu hat der Zusammenschluss 14 Patenschaften für Hoch- und Tiefdruckgebiete gekauft – was zur Vergabe des Namens berechtigt.
Seit 2002 kann jeder ein Tief- oder Hochdruckgebiet mit seinem Wunschnamen benennen. Der Name für ein Tiefdruckgebiet kostet (lt. Wikipedia) 237 Euro, ein Hoch 356 Euro. Die Einnahmen kommen der studentischen Wetterbeobachtung der Freien Universität Berlin zugute. Die Namen für die Tiefdruckgebiete 2021 und die Hochdruckgebiete des Jahres können an der FU eingesehen werden.
„Das Wetter diverser zu machen, ist nur ein symbolischer Schritt“, erklärte NdM-Vorsitzende Ferda Ataman. „Wichtig ist, dass gesellschaftliche Vielfalt endlich Normalität wird, überall.“
Die Organisationen schlagen auch eine Quote für Journalisten aus Einwandererfamilien von 30 Prozent bis 2030 vor. Den Angaben zufolge liegt der Anteil von Medienschaffenden mit Migrationshintergrund in Deutschland schätzungsweise bei 5 bis 10 Prozent.
In der Bevölkerung insgesamt hat hingegen jeder Vierte einen Migrationshintergrund, wurde also entweder selbst nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren oder hat mindestens ein Elternteil, bei dem das der Fall ist. (dpa/sza)
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