„Babys für alle“: Wissenschaft will Schwangerschaft für Männer ermöglichen
Gebärmütter in männliche Körper einpflanzen, damit diese Kinder bekommen – das erforschen Wissenschaftler derzeit ernsthaft. "Es wird sich negativ auf die Bedeutung von Mutterschaft und Weiblichkeit auswirken", schätzt eine britische Kritikerin.
Schwangere Männer in 10 Jahren Realität?
Zielgruppe sind Männer, die sich zu Frauen umwandeln ließen. Aber auch heterosexuelle Männer, die „Mutterfreuden“ erleben wollen. Es könnte „die Fortpflanzung revolutionieren“, meint Dr. Amel Alghrani, Anwältin für Medizinethik von der Universität in Liverpool. Sie ist in Großbritannien ein führende Verfechterin der Sache und meint, dass Transgender-Menschen eine Gebärmutter-Verpflanzung auf Kosten des Steuerzahlers bekommen sollten. Schließlich gehe es um Gleichbehandlung. Kritische Stimmen gibt natürlich auch bezüglich dieser Forderungen.
Schweden ist Vorreiter
Unrealisierbar ist das Verpflanzung-Szenario nicht. In Schweden gelangen bereits Uterus-Transplantationen bei Frauen, die ohne Gebärmutter zur Welt kamen. Seit 2014 wurden nach solchen OPs mindestens fünf Babys geboren. Die Universität Göteborg führte die Pionierarbeit durch.
Noch 2017 soll es in Großbritannien spendenfinanzierte Programme mit ähnlichem Ziel geben: Mindestens drei Frauen sollen Gebärmütter bekommen. 20 Frauen werden insgesamt teilnehmen.
Wo führt es hin?
Nach dem Erfolg der schwedischen Ärzte wurde der Ruf von Transgender-Menschen laut, dass auch sie Gebärmütter haben möchten.
Professor Steven Weyers, vom Universitätsklinikum Gent in Belgien glaubt, dass Uterus-Transplantationen für Männer in „vielleicht einem Jahrzehnt” Realität sein werden.
Hayden Cross, die junge Mutter, die vor drei Jahren beschlossen hatte, ihre Weiblichkeit für immer aufzugeben, bekam ihr Baby deshalb, weil es keine Möglichkeit gab, ihre Eizellen einfrieren zu lassen, berichtete die „Sun“. Vater war ein Samenspender, den sie auf Facebook gefunden hatte.
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