Syrienkrieg: Trump stoppt geheime CIA-Waffenlieferungen an Milizen
US-Präsident Trump hat verdeckte Waffenlieferungen an „syrische Rebellen“ stoppen lassen, berichtet die Washington Post.

US-Präsident Trump.
Foto: SAUL LOEB/AFP/Getty Images
US-Präsident Donald Trump hat laut einem Medienbericht die verdeckten Waffenlieferungen der CIA an sogenannte „syrische Rebellen“ stoppen lassen.
Eine Sprecherin Trumps bestätigte den Bericht zunächst nicht. Die Entscheidung habe Trump vor knapp einem Monat nach einem Treffen mit CIA-Direktor Mike Pompeo und seinem Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster getroffen, berichtete die „Washington Post“ am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise.
Die CIA hatte 2013 unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama ein verdecktes Programm mit Waffenlieferungen begonnen. Der US-Geheimdienst rüstete laut offizieller Darstellung sogenannte “moderate Rebellen” mit leichten Waffen und Munition aus.
Ein Ziel der US-Regierung unter Obama war, die Assad-Regierung zu stürzen. Gleichzeitig musste dabei der Verdacht zerstreut werden, dass man mit der Terrormiliz Islamischer Staat zusammenarbeitete. Deshalb wurde offiziell mit der Anti-IS-Koalistion ein Krieg gegen Terroristen geführt – dies jedoch jahrelang ohne nenneswerte Resultate.
Vor einigen Wochen ließ Trump eine tödliche Taktik gegen den IS verkünden, wonach Terroristen nicht mehr vertrieben, sondern eliminiert werden sollten. Zudem brachten die Sanktionen der Golfstaaten gegen Qatar, die nach Trumps Saudi-Arabien-Besuch ausgerufen wurden, die IS-Kräfte und andere gesponserte „Rebellen“ in Bedrängnis: Die von verschiedenen Staaten unterstützten Söldnergruppen wendeten sich gegeneinander.
Ein Stellvertreterkrieg
Assad hatte 2016 in einem ARD-Interview gesagt, dass in seinem Land zahlreiche Söldner und Milizen im Auftrag anderer Staaten agieren, die von diesen ausgerüstet und finanziert würden. Syrien habe es „mit mehr als 100 Gruppierungen von Terroristen und mit so vielen weiteren Ländern zu tun“, von denen sie unterstützt werden, so Assad. Er nannte explizit Saudi-Arabien, Katar und „den Westen“ als Kräfte, die seine Regierung absetzen und Syrien umgestalten wollten.
Regierungsbeamte sagten nun der „Washington Post“, Trumps Entscheidung zum Stopp des CIA-Programmes spiegele sein Interesse wider, Wege zu finden, um mit Russland zusammenzuarbeiten.
Trump hatte nach seinem ersten Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Waffenruhe für den Südwesten Syriens verkündet.
Der Stopp der CIA-Waffenlieferungen sei jedoch keine Bedingung für den Waffenstillstand gewesen, so Beamte laut WaPo.
Russland hatte seit Ende 2015 in den Syrienkrieg eingegriffen und damit die Terrormiliz IS und weitere Anti-Assad-Kräfte stark geschwächt.
Assad sagte vor kurzem in einem Interview: „Wenn der Westen aufhört die Extremisten zu unterstützen liegt das Schlimmste hinter uns“. (mit dpa)
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