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Zusammenarbeit mit Nordkorea

Blinken erwartet, dass Russland mit Nordkorea auch bei Satelliten kooperiert

Nordkorea erhält von Moskau bereits militärische Ausrüstung. US-Außenminister Blinken geht davon aus, dass Moskau mit Pjöngjang auch fortschrittliche Weltraum- und Raketentechnologie teilt.

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Wladimir Putin (l) und Kim Jong Un haben 2024 eine strategische Partnerschaft ratifiziert, die de facto auch einen Verteidigungspakt beinhaltet. Am 5. Dezember trat das Abkommen in Kraft.

Foto: Kristina Kormilitsyna/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Die USA gehen nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken davon aus, dass Russland und Nordkorea nach der militärischen Zusammenarbeit im Ukraine-Konflikt auch bei moderner Weltraumtechnologie stärker kooperieren.
Nordkorea erhalte von Russland bereits militärische Ausrüstung und Training, sagte Blinken am Montag bei einer Pressekonferenz in Südkoreas Hauptstadt Seoul.
„Jetzt haben wir Grund zu der Annahme, dass Moskau mit Pjöngjang fortschrittliche Weltraum- und Raketentechnologie teilt.”
Blinken wiederholte zudem eine Äußerung der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, wonach die USA auch davon ausgehen, dass Russland „kurz davor stehen könnte“, Nordkorea offiziell als Atommacht anzuerkennen. Bislang gilt international der Konsens, dass Pjöngjang sein Atomprogramm beenden muss.
Nach seinem Besuch in Südkorea wird Blinken nach Japan weiterreisen. Dort soll es unter anderem um die trilaterale Zusammenarbeit zwischen den USA, Japan und Südkorea vor dem Hintergrund der Spannungen mit Nordkorea gehen.

Raketentest von Nordkorea

Zeitgleich mit Blinkens Besuch in Südkorea hatte Nordkorea erstmals in diesem Jahr eine ballistische Rakete abgefeuert. Die Rakete flog nach Angaben der südkoreanischen Armee 1.100 Kilometer weit und fiel dann ins Meer.
Blinken und sein südkoreanischer Kollege Cho Tae Yul verurteilten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz den Raketentest.
Der südkoreanische Generalstab teilte demnach mit, dass der Start der mutmaßlichen ballistischen Mittelstreckenrakete (IRBM) – eine mutmaßliche Hyperschallrakete – gegen 12 Uhr mittags (Ortszeit) aus dem Raum Pjöngjang entdeckt wurde. Sie flog etwa 1.100 Kilometer weit geflogen sei, bevor sie ins Japanische Meer stürzte.
Die Flugstrecke der Rakete war zwar kürzer als die konventionelle IRBM-Reichweite von 3.000 bis 5.500 Kilometern, jedoch geht das südkoreanische Militär davon aus, dass sie den IRBMs Nordkoreas ähnelt, die mit Hyperschall-Sprengköpfen bestückt sind und im Januar und April letzten Jahres gestartet wurden.
Hyperschallraketen gelten als schwieriger abzufangen als konventionelle ballistische Raketen, da sie in der Lage sind, während des Fluges die Richtung zu ändern. Sollte sich bestätigen, dass es sich um eine Hyperschallrakete handelt, so wäre dies die weiteste Entfernung, die eine nordkoreanische Rakete dieser Art zurückgelegt hat.

Testete Nordkorea das südkoreanische Militär?

Südkoreanische Beamte warnten davor, dass der Norden die politische Krise in Seoul durch militärische Aktivitäten ausnutzen und die grenzüberschreitenden Spannungen verschärfen könnte.
Der Abschuss gab Anlass zu Spekulationen, dass er darauf abzielen könnte, die Bereitschaft des südkoreanischen Militärs nach der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts durch den mittlerweile suspendierten Präsidenten Yoon Suk-yeol am 3. Dezember und seiner anschließenden Amtsenthebung zu testen.
Hyperschallraketen stehen auf der Liste der hochentwickelten Waffen, die der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un auf einem Parteikongress im Jahr 2021 zu entwickeln versprach, ebenso wie U-Boote mit Nuklearantrieb, Spionagesatelliten und ballistische Interkontinentalraketen mit Feststoffantrieb. (dts/red)

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