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Chinas KP will Hongkong ersetzen – (unfreies) Freihandelszentrum auf der Insel Hainan geplant

China opfert das rebellische Hongkong und errichtet ein eigenes Freihandelszentrum unter kommunistischer Kontrolle auf Hainan - so der Plan.

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Journalisten während einer Liveübertragung von Chinas Präsident Xi Jinping. Dieser hielt am 10. April 2018 während der Eröffnung der Jahreskonferenz 2018 des Boao Forum for Asia in Boao, der südchinesischen Provinz Hainan, eine Rede.

Foto: -/AFP/Getty Images

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Nachdem für Hongkong das Ende des Sonderstatus mit all seinen Vorteilen droht, hegt das Pekinger Regime Pläne für ein chinesisches Welthandelszentrum. Doch die Propagandisten der Kommunistischen Partei Chinas haben das Wichtigste vergessen, was Hongkong hervorgehoben hatte. Nun versucht Peking Hongkong durch Hainan als Magnet für ausländische Investitionen zu ersetzen.
Die tropische Insel liegt rund eineinhalb Flugstunden von Hongkong entfernt. Experten sind skeptisch, solange Hainan nicht dieselben Merkmale aufweist, die Hongkong zu einem attraktiven Standort gemacht haben.
Laut dem in den USA lebenden China-Analytiker Tang Jingyuan seien die wichtigsten Merkmale der freie Kapitalfluss und der freie Währungsumtausch.
„Unter dem früheren Sonderstatus Hongkongs konnte der US-Dollar in den Hongkong-Dollar umgetauscht werden, der chinesische Yuan hingegen nicht. Die Tatsache, dass ich das von mir investierte Geld jederzeit zurückziehen kann, ist eine Bedingung, die für jede Kapitalanlage erfüllt sein muss.”
(Tang Jingyuan, China-Analytiker, USA)
Weitere Faktoren sind Transparenz und freier Informationsfluss.

Börse ist auf freies Internet angewiesen – das bietet Hainan nicht

Hongkong hat Redefreiheit, ohne inhaltliche Zensur, und sichert auch den Datenschutz. Auf dem chinesischen Festland blockiert die große Firewall jedoch Google und Gmail-Tools, auf die viele Unternehmen angewiesen sind.
„In einem hochentwickelten Finanzumfeld ändern sich die Informationen schnell. Der Unterschied von wenigen Sekunden kann zu erheblichen Gewinnen und Verlusten führen.”
(Tang Jingyuan)
Im Rahmen der Politik “ein Land, zwei Systeme” arbeitet Hongkong nach eigenen Gesetzen, ähnlich denen Großbritanniens. Dies ist ein gemeinsamer Charakterzug der großen globalen Finanzzentren. Aber die Verwaltung in Hainan folgt dem Justizsystem von China.
„Lasst uns nicht darüber sprechen, ob man dem Rechtssystem des Festlandes Transparenz und Gerechtigkeit anvertrauen kann. Allein die Rechtsstruktur passt nicht zum anglo-amerikanischen System.”
(Tang Jingyuan)

Die Voraussetzungen sind nicht gegeben

Laut Tang seien der freie Fluss von Informationen und Kapital sowie ein passendes Rechtssystem, die Voraussetzungen für jedes globale Geschäftszentrum.
Doch nichts davon sei in China zu finden: “So, in solch einer Situation sagt du, du willst Hainan in einen ‘Freihandelshafen’ umwandeln, um Hongkong zu ersetzen. Ich denke, das ist ein Witz”, so Tang.
Die Weltbank stuft Hongkong als drittwichtigsten Ort der Welt ein, um Geschäfte zu machen. Während Hainan – und auch China insgesamt – auf Platz 31 liegen. Dies deutet an, dass die Chancen für Hainan sehr gering sind, das nächste Hongkong zu werden. (sm)

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