
Corona-Impfungen: Arzneimittelbehörde erweitert Merkblätter um Warnungen vor Herzerkrankungen
Die beobachteten Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen nach Impfungen mit den mRNA-Impfstoffen der Firmen BioNTech/Pfizer und Moderna führen zu einer Aktualisierung der Merkblätter der amerikanischen Aufsichtsbehörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA). Welche Personengruppen sind besonders betroffen? Bei welchen Symptomen sollten Geimpfte sofort einen Arzt aufsuchen? Die FDA informiert.

Die mRNA-Impfstoffe von Moderna und BioNTech/Pfizer.
Foto: Thomas Kienzle/AFP via Getty Images
Nach einer ausführlichen Überprüfung der Informationen von erhöhten Risiken von Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Herzbeutelentzündungen (Perikarditis) nach Impfungen mit den mRNA-Präparaten von Moderna und BioNTech/Pfizer wird die amerikanische Pharma-Aufsicht FDA (Food and Drug Administration) ihre diesbezüglichen Datenblätter überarbeiten.
Die Merkblätter der jeweiligen Impfstoffe für die Gesundheitsdienstleister und Impfanbieter werden mit einem entsprechenden Warnhinweis versehen und die Infoblätter für Impfpatienten und Pflegepersonal sollen um Informationen über Myokarditis und Perikarditis erweitert werden. Geimpfte sollen bei Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder bei Symptomen eines schnell schlagenden, pochenden oder flatternden Herzens sofort einen Arzt aufsuchen. Die Nebenwirkungen können innerhalb weniger Tage nach den Impfungen, insbesondere nach der zweiten Dosis auftreten.
Die amerikanische Ärztin und amtierende Kommissarin der FDA, Janet Woodcock, erklärte in einem Statement, das Risiko einer Myokarditis und Perikarditis scheine angesichts der Anzahl der verabreichten Impfstoffdosen sehr gering zu sein und dass der Nutzen der Covid-19-Impfungen überwiege, „angesichts des Risikos von Covid-19-Erkrankungen und der damit verbundenen, potenziell schweren Komplikationen“, so Woodcock.
Einem Bericht von „CNBC“ zufolge haben die dem US-Gesundheitsamt unterstehenden Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlicht, dass es bisher rund 1.200 Fälle von Myokarditis oder Perikarditis gegeben habe, hauptsächlich bei mRNA-Geimpften unter 30 Jahren. Einer CNBC-Grafik zufolge traten die absoluten Spitzenwerte bei Geimpften zwischen 16 und 19 Jahren auf.
Dr. Grace Lee, Vorsitzende der Sicherheitsgruppe des Beratenden Ausschusses für Immunisierungspraktiken der CDC sagte: „Das klinische Bild von Myokarditis-Fällen nach der Impfung war unterschiedlich und trat am häufigsten innerhalb einer Woche nach der zweiten Dosis auf, wobei Brustschmerzen am häufigsten auftreten.“ Laut Dr. Lee sammle die CDC derzeit noch mehr Daten, um die potenziellen Risiken vollständig zu verstehen. (sm)
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