
Ehemaliger Chef der Nachrichtendienste: Sturm aufs Kapitol ‚war vermeidbar‘
Schon kurz nach dem Sturm auf das Kapitol hatten Kongressabgeordnete bestätigt, dass sie vom Geheimdienst gewarnt wurden, sich nicht außerhalb des Gebäudes aufzuhalten. Manche übernachteten daraufhin in ihren Büros. Der ehemalige Chef der Nachrichtendienste bestätigte jetzt, dass das FBI Informationen zur Verfügung gestellt hatte, aber die Strafverfolgungsbehörden versagt hätten.

Direktor der Nachrichtendienste unter Trump: John Ratcliffe.
Foto: Al Drago/Getty Images
Nach neusten Informationen hätte der Einbruch in das Kapitol am 6. Januar während des Wahlmännerkongresses in Washington, DC verhindert werden können.
Der ehemalige Direktor des Nationalen Nachrichtendienstes, John Ratcliffe, erklärte in einem Interview mit “Fox News” am 7. März, dass es sich beim Einbruch in das Kapitol um ein “Versagen der Führung” der Strafverfolgungsbehörden des Bundes gehandelt habe und nicht um ein Versagen der Geheimdienste.
Bereits vor dem 6. Januar habe das FBI und andere Behörden relevante Geheimdienstinformationen über mögliche Gefahren den Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung gestellt. Der Einbruch, der zur Unterbrechung der gemeinsamen Sitzung von Senat und Repräsentantenhaus führte, sei “vermeidbar” gewesen, sagte Ratcliffe.
Eine Außenstelle des FBI habe am Tag vor dem 6. Januar darüber informiert, dass inländische Extremisten die Absicht hatten zum Kapitol zu gehen. Bei der internen Kommunikation verwendeten sie die Bezeichnung ‘Krieg anzetteln’, hatten Kongress-Mitglieder im Fokus und waren im Besitz von Karten des Tunnelsystems in Washington.
Ein Geheimdienstbericht des FBI-Büros in Norfolk, Virginia, listete sämtliche Daten über spezifische Drohungen gegen Mitglieder des Kongresses, Karten des Tunnelsystems in Washington sowie die Treffpunkte der Extremisten auf.
FBI-Direktor Christopher Wray sagte in einer Anhörung des Justizausschusses des Senats, dass der Bericht der Außenstelle in weniger als einer Stunde an verschiedene Strafverfolgungsbehörden, einschließlich der US-Kapitol-Polizei und der Washingtoner Metropolitan Polizeibehörde, übermittelt wurde.
Die Informationen seien roh und unbestätigt gewesen. Man hätte mehr Zeit gebraucht, um herauszufinden, ob sie verlässlich waren. Aber man habe die Entscheidung getroffen, die Informationen so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen, “um so wenig wie möglich dem Zufall zu überlassen.”
Der Polizeichef von Washington, Robert Contee, kritisierte in einer Anhörung letzte Woche, dass der Bericht nicht mit der notwendigen Dringlichkeit übermittelt wurde. Ihm sei dieser lediglich in der Nacht vor dem 6. Januar per E-Mail zugeschickt worden. Etwas wie ein gewalttätiger Aufstand im Kapitol hätte aus seiner Sicht einen Anruf gerechtfertigt.
Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: Former DNI Ratcliffe: Jan. 6 Capitol Breach ‘Was Preventable’ (deutsche Bearbeitung von mk)
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