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Verhandlungen Italien – Iran

Ein Austausch? In Italien inhaftierter Iran freigelassen

Der Iran ließ eine inhaftierte italienische Journalistin frei. Und nur wenige Tage später will Rom nun einen Iraner freilassen. Die Fälle hatten für diplomatische Verstimmungen gesorgt.

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Nach diplomatischen Verstimmungen zeichnet sich zwischen Italien und dem Iran ein Geiseldeal ab.

Foto: Gian Mattia D'alberto/LaPresse via ZUMA Press/dpa

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Wenige Tage nach der Freilassung der zeitweise im Iran inhaftierten italienischen Journalistin Cecilia Sala ist auch ein in Italien einsitzender Iraner freigekommen. Das iranische Außenministerium bestätigte die Freilassung sowie die Ankunft von Mohammad Abedini im Iran.
Italiens Justizminister Carlo Nordio hatte zuvor bei einem Gericht in Mailand beantragt, die Inhaftierung Mohammad Abedinis aufzuheben. Abedini war im Dezember auf Bitten der USA in Italien festgenommen worden. Die iranische Justiz erklärte, die Rückkehr Abedinis stehe unmittelbar bevor.

Illegaler Export von Drohnen-Hightech-Teilen

Der 38-jährige Abedini war im Dezember festgenommen worden. Washington legt ihm den illegalen Export von hochmodernen Bauteilen für Drohnen in den Iran zur Last. Im Januar 2024 sollen die Bauteile bei einem Drohnenangriff in Jordanien genutzt worden sein, bei dem drei US-Soldaten getötet worden waren.
Das Justizministerium in Rom erklärte nun mit Blick auf Abedini: „Laut dem Auslieferungsvertrag zwischen Italien und den USA können nur Straftaten, die nach den Gesetzen beider Vertragsparteien strafbar sind, zur Auslieferung führen.“
Diese Bedingung könne nach derzeitigem Stand nicht als gegeben angesehen werden. Am Mittwoch sollte das Berufungsgericht in Mailand eigentlich über die Auslieferung Abedinis an die USA entscheiden.
Drei Tage nach der Festnahme von Abedini in Mailand war die italienischen Journalistin Sala in Teheran festgenommen worden. Die iranischen Behörden warfen ihr vor, gegen Mediengesetze der Islamischen Republik verstoßen zu haben.
20 Tage lang saß sie im berüchtigten Ewin-Gefängnis in strenger Einzelhaft. Sie kam am 8. Januar wieder frei. Es wurde spekuliert, dass die Journalistin vom Iran als Geisel genommen worden war, um Abedinis Auslieferung an die USA zu verhindern.

Verhandlungen mit dem Iran

Die iranische Justiz erklärte am Sonntag, Abedini werde „in den nächsten Stunden“ nach Teheran zurückkehren, Auf Veranlassung des iranischen Außenministeriums und nach Verhandlungen zwischen dem iranischen und italienischen Geheimdienst sei „das Problem gelöst“ und „seine Freilassung und Rückkehr“ erwirkt worden.
Seit seiner Festnahme sitzt der 38-Jährige in einem Mailänder Gefängnis ein. Teheran bestreitet die Vorwürfe gegen Abedini.
Einen Zusammenhang zwischen seiner Festnahme und der Inhaftierung der italienischen Journalistin Sala wies die iranische Führung ebenfalls zurück. (afp/dpa/red)

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