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Elsass: Soldaten, Straßensperren, Stahlpfeiler – Ist das noch ein Weihnachtsmarkt?

In wenigen Wochen beginnt die Adventszeit. Auch in 2016 laufen die Vorbereitungen für die Weihnachtsmärkte auf Hochtouren. Doch in diesem Jahr ist das Thema Sicherheit ein ganz großes. Im Elsass ist man nach mehreren Anschlägen besonders sensibel auf der anderen Seite der Grenze, in Südbaden, ist man wesentlich entspannter.

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Symbolbild

Foto: Aurelien Meunier/Getty Images & Public Domain/ept

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Bei aller Vorfreude: “Wir befinden uns im Kriegszustand”, erklärte Pierre Bardet, Geschäftsführer des Straßburger Einzelhandelsverbandes.
Doch vermiesen will man sich die Weihnachtsmärkte nicht lassen: “Ich bin höchst zufrieden, dass der Straßburger Markt wieder stattfinden wird”, so Bardet in der “Badischen Zeitung”.

Weihnachten kompakt

Allerdings wird die Stadt nicht wie in früheren Jahren viele verteilte Märkte anbieten können, dass zu überwachende Gebiet soll überschaubar bleiben. Die Marktbuden werden nur innerhalb der Insel Ill errichtet.
Die Sicherheitsauflagen seien zwar lästig, aber die Mehrheit der Bevölkerung und der Händler sei froh darüber, so der Verbands-Geschäftsführer.

Stahlpfeiler gegen Amokfahrer

Wie schon 2015 wird es wohl auch in diesem Jahr engmaschige Kontrollen am Eingang zur Altstadt und Straßensperren geben, so das Blatt. Die Stadt lässt zudem ein- und ausfahrbare Stahlpfeiler an vier Zugangsstraßen der Insel verbauen.
Die Sicherheitsmaßnahme wird 400.000 Euro kosten und ist dem Terroranschlag von Nizza geschuldet, als ein LKW in eine Menschenmenge hineinraste und 85 Personen tötete.
Noch Ende Juli musste sich die Stadt behelfsmäßig schützen. Bei der “Grande Braderie”, dem Abschluss des Sommerschlussverkaufs, wurden die Zugänge noch mit abgestellten Müllwagen gesichert, berichtet die Zeitung weiter.

Colmar und Obernai fahren Sicherheit hoch

Im nahen Colmar werden Betonpfeiler als Sperren eingesetzt. Der Sicherheitschef der Stadt sagte, dass sie wüssten, dass man solche Großveranstaltungen nicht einfach absperren könne, doch werde man mehr Sicherheitspersonal einsetzen und ein Maximum an Kontrollen durchführen. “Es soll nicht so sein, dass wir in Angst leben”, so Farid Ahmed-Colle.
Einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte der Region liegt in Obernai. In diesem Jahr will die Stadt die Stände aber nach außerhalb des historischen Stadtkerns umsiedeln. Den Händlern gefällt die Veränderung gar nicht, befürchten sie doch Umsatzeinbußen.

Abwarten mit gebundenen Händen

In den vergangenen zweieinhalb Jahren gingen bei den Ermittlern rund 750 Terrorhinweise ein und wurden überprüft. In 80 Fällen wurde der Verdacht konkreter.
Es sind diese Fälle, die uns beunruhigen, weil zunächst nicht genug Beweise vorliegen, um Schritte einzuleiten.”
(Stéphane Fratacci, Straßburger Präfekt)
Lediglich in sechs Fällen sei ein Hausarrest verhängt worden, so Frattaci.

Freiburg, auf der deutschen Seite

In Freiburg wurden von den Veranstaltern im letzten Jahr rund 600.000 Besucher auf dem Weihnachtsmarkt gemeldet. In diesem Jahr wurde von der FWTM (Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe) mit permanentem Kontakt zur Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet. Die Erfahrungen seien sehr gut.
Details nannte FWTM-Chef Bernd Dallmann allerdings nicht: “Gegebenenfalls greifen entsprechende Maßnahmen, die aber aus Sicherheitsgründen nicht zum Stand der öffentlichen Debatte gemacht werden können.”

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