Gesetz für „grüne Industrien"
EU will Atomkraft als „grüne“ Technologie fördern
Unter einem Gesetz für „grüne Industrien“ will die Europäische Union künftig auch Atomenergie als nachhaltig fördern. Die Unterhändler von Europaparlament und EU-Ländern einigten sich am Dienstag auf eine Vorlage, derzufolge nukleare Technologien zu förderwürdigen sauberen Industrien zählen. Mit dem Gesetz soll unter anderem die Energieversorgung in der EU unabhängiger von Drittstaaten werden.

Atomkraftwerk (Archiv)
Foto: via dts Nachrichtenagentur
Mit der Einigung könne die EU „die weltweite Führungsrolle bei sauberen Technologien zurückzuerobern“, hieß es in einer Erklärung der Mitgliedsländer. Der Kompromiss enthält eine Liste sogenannter strategisch wichtiger Technologien und ihrer Komponenten. Dazu gehören neben Kernfusion und -spaltung etwa Wind- und Solaranlagen, Batterien oder Wärmepumpen. Mitgliedstaaten wie Frankreich, Schweden und Polen hatten darauf gedrängt, die Industrieförderung für nukleare Technologien zu öffnen.
Ziel ist es, die Produktion innerhalb der EU zu stärken. Bis 2030 will die EU mindestens 40 Prozent ihres Bedarfs in den strategisch wichtigen Bereichen mit der eigenen Industrie decken und ein Viertel am Weltmarkt für diese Technologien halten. Die EU will sich damit vor allem gegenüber den USA und China behaupten.
Das Gesetz soll unter anderem die Genehmigungsverfahren für Industriestandorte beschleunigen und Gelder aus dem EU-Haushalt für die strategischen Technologien frei machen. In öffentlichen Ausschreibungen sollen Behörden in der EU neben dem Preis zudem Nachhaltigkeitskriterien anlegen. Dadurch sollen europäische Hersteller bessere Chancen haben.
Das Europaparlament und der Rat der Mitgliedstaaten müssen dem Gesetz noch formal zustimmen. (afp)
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