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42 Tage Waffenruhe

Gaza-Deal: Auch Tote unter den Freigelassenen – Hinweise auf Hamas-Aufpäppelprogramm

Auf einer zum Gaza-Deal gehörenden Liste stehen die Namen von 33 freizulassenden israelischen Geiseln. Acht davon sind den Hamas-Angaben nach jedoch bereits tot. Israel benachrichtigte die betroffenen Familien. Indes machen Informationen die Runde, dass die Hamas bereits freigelassene Geiseln zuvor tagelang aufgepäppelt hatten, offenbar, um den Anschein einer guten Behandlung in Gefangenschaft vorzutäuschen. Doch die Realität war eine andere, wie Freigelassene bereits berichteten ...

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In Israel verfolgten Menschen vergangenes Wochenende die Freilassung dreier Geiseln. (Archivbild)

Foto: Oded Balilty/AP/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas werden die ausgehandelten Inhalte Zug um Zug umgesetzt. Bereits am 25. Januar wurden vier junge Frauen, israelische Grenzbeobachter, aus der Geiselhaft der Terroristen freigelassen – im Gegenzug für die Übergabe von 200 palästinensischen Gefangenen.
Wie „Reuters“ nun berichtet, wurde Israel von den Vermittlern des Waffenstillstandsabkommens im Gazastreifen eine Liste mit den Namen von 33 israelischen Geiseln übergeben. Allerdings sollen acht Geiseln auf der Liste bereits tot sein.

Israelische Familien wurden informiert

Wie die große israelische Tageszeitung „Yedioth Ahronoth“ berichtet, war die Liste in vier Kategorien unterteilt: Männer und Frauen, Tote und Lebende. Israel informierte die Familien der Geiseln über den aktuellen Stand der Dinge. Manche Familien erhielten gute Nachrichten, andere hingegen erhielten die Nachricht, dass ihre Angehörigen möglicherweise nicht mehr am Leben seien.
Allerdings, so schreibt das Blatt, seien die Familien darauf hingewiesen worden, dass eine Geisel erst offiziell für tot erklärt werde, wenn es eindeutige Beweise dafür gebe – was nicht gegeben sei, solange sich die Leichen noch in Gefangenschaft befänden.
Die Familien wurden vom Koordinator für Kriegsgefangene und Vermisste, Brigadegeneral (a.D.) Gal Hirsch, persönlich angerufen. Einige Familien wollen sich dem Bericht nach nicht auf die Informationen der Hamas-Liste verlassen und hoffen weiterhin auf ein Lebenszeichen ihrer Angehörigen.
Der Inhalt der Liste war offenbar kein großes Geheimnis für Israel. Beamte hätten erklärt, dass sich der Inhalt fast genau mit den Einschätzungen des Geheimdienstes decken würden.

Aufgepäppelte Geiseln aus Tunnelhaft

Wie das bekannte israelische Nachrichtenportal „N12“ berichtet, hatten die sieben bereits freigelassenen Geiseln Details aus ihrer Gefangenschaft geschildert. Zudem wurde davon berichtet, dass sie vor ihrer Freilassung durch verbesserte Bedingungen darauf vorbereitet worden waren.
Der stellvertretende Leiter des medizinischen Korps der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), Oberstleutnant Dr. Avi Banov, sagte demnach: „Sie durften duschen, sich umziehen und bekamen sogar besseres Essen.“
Offenbar war das Teil einer Taktik der Hamas für einen „beschleunigten Rehabilitationsprozess“ – Tage vor ihrer Entlassung durch nährstoffreichere Nahrungsmittel und Genussmittel. Damit sollte der Eindruck erweckt werden, dass die Gefangenen gut behandelt worden sind. Der Alltag in Gefangenschaft sei jedoch anders gewesen, wie „N12“ weiter berichtet. Die freigelassenen Geiseln hatten jedoch erklärt, sie hätten Meerwasser zu trinken und nur Reis und Brot zu essen bekommen. Zudem wurde berichtet, dass sie monatelang in Tunneln und Käfigen festgehalten worden waren.

Freiheit für fast 2.000 Palästinenser

Die Einigung von Israel und der Hamas auf eine Waffenruhe ab dem 19. Januar für zunächst 42 Tage beinhaltete die Freilassung von 33 der 98 israelischen Geiseln, die die Terroristen bei ihrem Überfall am 7. Oktober mit rund 1.200 Toten gefangen genommen und verschleppt hatten. Ein weiterer Teil des Abkommens dreht sich um die Freilassung von zahlreichen Palästinensern aus israelischer Haft.
Nach Angaben der „Times of Israel“ sollen bis zu 1.904 Palästinenser freikommen, „darunter auch Mörder“, die wegen „tödlicher Terroranschläge und Morde mehrere lebenslange Haftstrafen“ verbüßen sollten. Unter den Freizulassenden soll auch „der berüchtigte Terrorist Zakaria Zubeidi“ sein, der für den Mord an Dutzenden Menschen verantwortlich sein soll.
 

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