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Konsum-Gutscheine

Impflotterie: Österreich plant finanzielle Anreize für Geimpfte

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Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Foto: TOBIAS STEINMAURER/APA/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Unmittelbar vor der Abstimmung von Österreichs Parlament über die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ab Februar hat die Regierung ein Anreiz- und Belohnungspaket zur Steigerung der Impfquote vereinbart.
Das Regierungsbündnis aus konservativer ÖVP und den Grünen verständigte sich darauf mit der oppositionellen SPÖ, wie der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner am Donnerstagmorgen mitteilten.
“Ich bin wirklich froh, dass es uns gelungen ist, neben dem Thema Pflicht auch das Thema Belohnung und Anreiz im breiten Konsens im Parlament heute beschließen zu können”, sagte Nehammer bei einer Pressekonferenz in Wien.

Gewinnchance für jeden zehnten Geimpften

Vorgesehen ist demnach unter anderem eine Impflotterie, bei der unter Geimpften Konsum-Gutscheine im Wert von 500 Euro verlost werden. Außerdem sollen Gemeinden Finanzhilfen bekommen, deren Höhe sich nach der Impfquote in der jeweiligen Kommune richtet.
Bei der Impflotterie soll jeder zehnte Geimpfte eine Gewinnchance haben. Das gilt für jene, die sich schon haben impfen lassen und auch für jene, die sich erst noch impfen lassen. Die Gutscheine im Wert von 500 Euro sollen bei österreichischen Betrieben einzulösen sein – im Handel, der Gastronomie, in Hotels, Kultur- und Sporteinrichtungen.
Für die Gemeinden soll es ein “finanzielles Anreizsystem” geben. Bei einer Impfquote von 80 Prozent wird ein Basisbetrag von insgesamt 75 Millionen Euro ausgeschüttet, bei 85 Prozent sind es 150 Millionen und bei 90 Prozent werden 300 Millionen Euro ausgeschüttet.
Als Beispiel nannte Nehammer laut österreichischer Nachrichtenagentur APA eine durchschnittliche Gemeinde mit 3.000 Einwohnern, die bei einer Impfquote von 80 Prozent 30.000 Euro bekommen würde, bei 85 Prozent 60.000 Euro und bei 90 Prozent 120.000 Euro. Das ausgeschüttete Geld könne dann in kommunale Aufgaben investiert werden.

Parlament stimmt über Impfpflicht ab

Das Parlament in Wien stimmt am Donnerstag über den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf zur Impfpflicht ab. Erwachsene ab 18 Jahren sollen sich demnach ab Anfang Februar gegen das Coronavirus impfen lassen müssen – sonst drohen Geldstrafen.
Ausnahmen von der Impfpflicht soll es für Schwangere und für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Jugendliche sind von der Regelung ausgenommen.
Auf den Gesetzentwurf haben sich die Regierungsparteien ÖVP und Grüne mit der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen Neos geeinigt. Die Annahme der Vorlage gilt daher als sicher. Lediglich die FPÖ lehnt die Impfpflicht strikt ab. (afp/dl)

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