Reykjavik: Zehntausende beim Trauermarsch für ermordetes Mädchen (20)
Am Samstag folgten Zehntausende Menschen dem Trauermarsch für die ermordete 20-Jährige.

Nach acht Tagen Suche wurde das Mädchen tot am Strand gefunden.
Foto: Screenshot Youtube/Facebook
Am Samstag fand ab 16 Uhr ein Trauermarsch durch die Hauptstadt Reykjavik statt. Er begann an der Stelle an der Einkaufsstraße Laugavegur, wo das Mädchen zuletzt lebend gesehen wurde. Kerzen wurden an der dortigen Hausnummer 31 abgestellt, es gab eine Schweigeminute. Dem Trauermarsch voran gingen zwei Männer und eine Frau, der Bewegung “Bikers Against Child Abuse International” (BACA). Sie trugen Fackeln in der Hand. Ihnen folgten Tausende Menschen durch die Straßen der Stadt, berichtet “Iceland Monitor”.
Island trauert
Große Anteilnahme und Kondolenzschreiben aus dem ganzen Land erhielten die Familie und die Freunde der ermordeten Birna Brjánsdóttir (20) aus Reykjavik. Auch der Präsident des Landes, Guðni Jóhannesson, beteiligte sich. Selbst der grönländische Aussenminister Vittus Qujaukitsoq schrieb an seinen isländischen Kollegen, dass die Gedanken der Grönländer in diesen schweren Tagen beim isländischen Volk seien.
Die deutsche “Youtuberin” Melina Sophie aus Köln zog im letzten Jahr für zwei Jahre nach Island. Sie schrieb am Anfang der Suche nach dem Mädchen auf Twitter:
„Seit 3 Tagen schon wird hier nach einem verschwundenen Mädchen gesucht. Die Stimmung in Reykjavik ist so bedrückend. Makes me sad.”
(Melina Sophie)
Der Verlust einer Tochter des Landes lag spürbar in der Luft. Sie wurde ihnen allen genommen und mit ihr das Gefühl sicher zu sein.
Niemand konnte sich der allgemeinen Ergriffenheit entziehen. Der Mord an dem Mädchen wird Island wohl verändern …
Leiche nach acht Tagen gefunden
Das drittsicherste Land der Welt trauert um ein ermordetes Mädchen, eine Tochter des Landes. Am 14. Januar verschwand die 20-jährige Birna Brjánsdóttir nach einem Barbesuch auf dem Laugevagur, der Haupteinkaufsstraße in der Hauptstadt Reykjavik.
Nach acht Tagen wurde das Mädchen an einem weit entfernten Strand von einer Helikopter-Besatzung tot entdeckt. Dorthin hatte es vermutlich die Meeresströmung getragen. Genaueres wird noch untersucht.
Zwei Männer eines grönländischen Fischtrawlers wurden unter dringendem Mordverdacht verhaftet. In dem von ihnen gemieteten Kleinwagen wurden Blutspuren des Mädchens gefunden. Bisher leugnen sie die Tat.
Islands Menschen stehen füreinander ein
Ohnehin gelten die Isländer als gutherziges und hilfsbereites Volk. Fast 800 Freiwillige aus dem ganzen Land suchten zusammen mit der Polizei.
Viktor, ein junger Mann, der unter den 700 Freiwilligen aus dem ganzen Land war, welche sich auf die Suche nach “dem schönen 20 Jahre alten Mädchen, welches auch nach einer Woche nicht nach Hause zurückgekehrt war”, machten, berichtet “Morgunbladid”.
Er war mit anderen auf der Suche an der Küste in der “schmutzigen Lava zwischen Hafnarfjarðar und Grindavíkur” und suchten bis in die “rabenschwarze Dunkelheit”.
Am Sonntag gegen 13 Uhr kam dann die Nachricht: “Wir haben Birna.” Eine Hubschrauberbesatzung der Küstenwache hatte das Mädchen gefunden, tot, am Strand bei Selvogsviti. “Ich kam nach Hause, spät in der Nacht, und das erste, was auf mich wartete war eine warme Umarmung meiner Mutter. Ich weinte in ihren Armen”.
“Doch Birna hatte uns auch gezeigt, dass wenn die Menschen schockiert sind, sie zusammenhalten müssen. Wir sind eine Familie.”
Auch im benachbarten Grönland singen Menschen vor der isländischen Botschaft und stellen Kerzen auf.
Bewohner der grönländischen Hauptstadt Nuuk gedenken dem ermordeten Mädchen vor dem isländischen Konsulat. Trotz -17 °C sollen rund 300 Menschen gekommen sein.
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