Internationaler Handel
Huthi-Miliz drohen deutschen Reedereien per E-Mail
Mehrere deutsche Reedereien haben E-Mail-Drohungen der Huthi erhalten. Offenbar verfügen diese über „gut recherchierte E-Mail-Adressen“ mit individuellen Kontakten. Die Drohungen richten sich gegen Schiffe im Roten und Arabischen Meer sowie dem Indischen Ozean.

Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen hindern Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer. Dieser Screenshot aus einem Video stammt aus der Übernahme des britischen Frachtschiffs „Galaxy Leader“ mit 52 Menschen an Bord.
Foto: Huthi-Rebellen über Getty Images
Mehrere deutsche Reedereien haben nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten „Droh-E-Mails“ der pro-iranischen Huthi-Miliz aus dem Jemen erhalten. „Das sind gezielte Versuche der Einschüchterung“, erklärte der Verband Deutscher Reeder (VDR) am Montag.
Die Huthi-Miliz verfüge offenbar über „gut recherchierte E-Mail-Adressen“, weil die Drohungen auch an „individualisierte Kontakte“ verschickt wurden.
Die Drohungen richten sich demnach gegen Schiffe, die israelische Häfen, das Rote Meer, die Meeresstraße Bab al-Mandab, den Golf von Aden, das Arabische Meer und den Indischen Ozean passieren oder anlaufen, wie der VDR weiter mitteilte.
Der Verband nehme die Bedrohungen sehr ernst und stehe in ständigem Austausch mit den Sicherheitsbehörden. Das Risiko für die Schifffahrt in der Region bleibe hoch.
Seit Monaten attackieren die Huthis aus dem Jemen heraus immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer. Mittlerweile umfahren deswegen die meisten großen Reedereien das Gebiet. So auch die Mitglieder des VDR.
„Selbst unabhängig von ihrem Standort“ würden „Schiffe mit vermeintlichen Verbindungen zu Israel“ jedoch als „potenzielle Angriffsziele betrachtet“, erklärte der Verband.
Die Huthi-Miliz ist wie die libanesische Hisbollah Teil der von Iran angeführten und gegen Israel gerichteten „Achse des Widerstands“. Laut eigenen Aussagen verübt sie die Attacken auf die Handelsschiffe „aus Solidarität“ mit den Palästinensern im Gazastreifen. (afp/red)
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