Luftbrücke nach Katar: Jetzt schicken Iran und Türkei Lebensmittel
Nachdem Katar von seinen arabischen Nachbarn isoliert wurde, haben der Iran und die Türkei begonnen, dem Emirat zu helfen. Dahinter stecken geopolitische Interessen.

Damit trotz saudischer Blockade die Supermärkte in Katar weiterhin gefüllt sind, hat nun der Iran zugesagt, Liefererungen einzufliegen.
Foto: STRINGER/AFP/Getty Images
Der Iran schickte bereits vier Frachtflugzeuge nach Katar und plant, täglich 100 Tonnen Obst und Gemüse zu liefern, sagen iranische Beamte laut Reuters.
Ein iranischer Diplomat in Doha sagte, dass drei Frachtflugzeuge aus dem Iran jeden Tag in Katar landen und vor allem Obst und Gemüse bringen. Mit kleineren Booten würden einige weniger verderbliche Produkte geliefert.
„Dutzende iranische Unternehmen sind bereit, Katar mit mehr Waren zu helfen, wenn sie gebraucht werden”, so der Diplomat laut Reuters.
Iran schickt auch zwei Kriegsschiffe
Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, schickt der Iran auch zwei Kriegsschiffe Richtung Oman. Sie sollen „die Sicherheit des Schiffsverkehrs“ auf den Seewegen im Golf von Aden sicherstellen.
Der Iran und Katar teilen sich das Erdgas-Feld, auf dem Katars Reichtum basiert.
Erdogan verspricht Hilfe
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versprach, die Zusammenarbeit seines Landes mit Katar zu vertiefen und jegliche Anstrengung zu einer diplomatischen Lösung der Krise beizutragen.
„Die Türkei befindet sich nun in einer sehr schwierigen Situation, da sie enge Beziehungen zu den Ländern pflegt, welche die diplomatischen Beziehungen zu Doha abgebrochen haben“, kommentierte der türkische Ex-Botschafter in den Vereinigten Staaten Faruk Logoglu laut Sputnik-Türkei.
„Wir haben außerdem einen Verteidigungspakt mit Katar unterzeichnet und werden dort unsere erste ausländische Militärbasis eröffnen. Das bedeutet, dass jetzt viel von der Politik abhängen wird, die die Türkei unter diesen Umständen verfolgt”, so Logoglu.
Die Interessen der Türkei
“Wenn Katar seinen Einfluss im Nahen Osten verliert, dann auch die Türkei“, meint dazu der libanesische Ex-Parlamentssprecher Ili al Farzali in einem Sputnik-Interview.
Trump hatte die Katar-Krise als ersten Erfolg seines Besuch bei den Saudis begrüßt.
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