Macron in Siegesrede: “Ich verstehe die Wut, die Ängste und die Zweifel in Frankreich”
Emmanuel Macron hat in seiner Siegesrede die Spaltung der französischen Nation thematisiert und dafür Verständnis geäußert: Das Land sei bereits sehr lang von Problemen heimgesucht.

Emmanuel Macron hat die französische Präsidentschaftswahl gewonnen.
Foto: LIONEL BONAVENTURE/AFP/Getty Images
Der designierte französische Präsident sagt, er sei sich über „Wut, Ängste und Zweifel” in Frankreich bewusst.
Seine Dankbarkeit gelte jedem, der ihn gewählt habe. Es sei eine enorme Ehre und Verantwortung und er verspreche, er werde seine Wähler nicht enttäuschen und sie nie vergessen.
Er wolle zu allen Wählern sprechen – egal, wie diese entschieden hätten.
Frankreich sei seit langer Zeit von vielen Problemen heimgesucht worden und er ziehe all diese Schwierigkeiten in Betracht: “die wirtschaftlichen Probleme, die sozialen Probleme, die Sackgasse der Demokratie, die moralische Schwächung unseres Landes.”
Er wolle heute Abend seine Gegnerin Marine Le Pen grüßen. Er verstehe, warum einige Leute für eine extreme Partei gestimmt hätten. „Ich kenne die Wut, die Ängste und die Zweifel, die so viele von Ihnen zum Ausdruck gebracht haben“ Und deshalb sei es seine Verantwortung, diese Menschen mit an Bord zu holen.
Er wolle die Schwächsten besser beschützen und in absolut entschlossener Weise ihre Sicherheit garantieren und damit auch die Einheit des Landes, sagte Macron.
Er wisse, das hinter den Worten, die er eben gesagt habe, Menschen stünden. Männer, Frauen und Kinder, die alle gemeinsam das französische Volk ausmachten.
Man habe eine große Geschichte geerbt und eine großartige humanistische Botschaft in die Welt gesendet. Diese Geschichte gelte es zu erhalten und an „unserer Kinder“ weiterzugeben. Und vor allem müsse man diese Geschichte in die Zukunft transportieren mit neuer Dynamik. Deshalb werde er Frankreich verteidigen – „die vitalen Interessen, das Image und die Botschaft“ des Landes, versprach Macron.
Hier an dieser Stelle verspreche er, diese Verpflichtung anzunehmen und die Schicksalsgemeinschaft der Europäer zu verteidigen. „Es ist unsere Zivilisation, die auf dem Spiel steht. Unsere Art zu Leben und unsere Art frei zu sein“, so Macron.
Er sende brüderliche Grüße an die anderen Nationen der Welt. Die französischen Führer würden weiterhin auf internationalen Frieden und Kräftegleichgewicht achten und auf internationale Kooperation. Und man werde sich an alle Verpflichtungen halten, die man im Kampf gegen die globale Erwärmung eingegangen sei. Frankreich werde „in der ersten Frontlinie im Kampf gegen Terrorsimus stehen“, sowohl im Inland wie im Ausland, wie lang jener Kampf auch dauern möge.
Nun beginne eine neues Kapitel in der langen Geschichte Frankreichs. Es solle eines der Hoffnung und des neu gefundenen Vertrauens sein, so Macron.
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