Malaysischer Impfarzt bittet öffentlich um Entschuldigung – Post geht viral
Die öffentliche Entschuldigung eines malaysischen Arztes bei denen, die er geimpft hat, geht im Internet viral. Für seine aufrichtige Reue sind viele dankbar. Kann eine ernstgemeinte Entschuldigung auch ein Anfang sein für die Aufarbeitung der Corona-Jahre in Deutschland?

Malaysischer Arzt entschuldigt sich öffentlich für Empfehlung und Verabreichung von COVID-Impfstoffen. Symbolbild.
Foto: Mohd Rasfan/AFP via Getty Images
Der malaysische Arzt Dr. Syafiq Nordin bat vergangene Woche mit einem Post auf Facebook öffentlich um Entschuldigung. Dafür, dass er die Corona-Impfung empfohlen und verabreicht hat. Dem Arzt folgen auf Facebook fast 12.000 Menschen, er kann damit als Influencer betrachtet werden. Der Post wurde allein vom Profil des Arztes über 4.000 Mal geteilt, er ging damit weltweit viral.
„Impfen wurde damals als der beste Weg angesehen“
Malaysia während der Pandemie
In der Zeit der harten Lockdown-Maßnahmen stieg in dem südostasiatischen Land die Selbstmordrate. Diese Suizide wurden unter anderem in Verbindung gebracht mit finanziellen Nöten im Kontext der Pandemie. Die Polizei verzeichnete während der ersten fünf Monate des Jahres 2021 468 Selbstmorde. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es insgesamt 631 Suizide.
Dankbarkeit für Ehrlichkeit als Feedback
Zahlreiche Kommentare nicht nur aus Malaysia, sondern weltweit versammeln sich mittlerweile unter dem Entschuldigungs-Post des Impfarztes. Die allermeisten der bislang fast 1.500 Kommentare zeigen sich versöhnlich. Menschen bedanken sich bei Dr. Safiq, fast so, als hätten sie auf die späte Entschuldigung gewartet. Hier auszugsweise:
„Das erste Mal, dass ich einen Arzt lese, der sich für seine Versäumnisse in Bezug auf den Cov-Impfstoff entschuldigt. Sie haben ein großes Herz […]“ „Danke Doktor für Ihre Ehrlichkeit. Hoffentlich öffnen wieder mehr Ärzte ihre Augen.“
„Danke Doktor, dass Sie ehrlich sind! Danke, danke.“
„Menschen, die sich entschuldigen, sind besser als Menschen, die nicht zugeben, dass sie Unrecht haben. Danke liebe Leute.“
Doch es gibt auch kritische Kommentare wie:
„Entschuldigung reicht nicht, Ärzte müssen dafür verantwortlich sein, diese Sache den Behörden zu bringen, damit jeder das wahre Übel erkennt. Hör nicht auf, nur um dich zu entschuldigen.“
„Was nützt das, der Schaden ist bereits angerichtet, warum haben Sie das als Arzt nicht früher gecheckt?“
Vertrauen wieder herstellen
Entschuldigungen ermöglichten es idealerweise, Vertrauen wiederherzustellen, das durch ein wie auch immer geartetes Fehlverhalten beschädigt wurde. Um Verzeihung zu bitten, könne eine Grundlage für konstruktive Lösungen sein. Im besten Falle verhindere es Wiederholungen desselben Fehlers.
Entschuldigungen würden auch Respekt gegenüber denjenigen zeigen, die von den Fehlern betroffen seien. Entschuldigungen könnten helfen, Beziehungen zu stärken, zu verbessern oder wiederherzustellen. Letztlich sei eine Entschuldigung ein Akt der Menschlichkeit, der dazu beiträgt, Missverständnisse zu klären, Schmerz zu lindern und einen Weg für eine positive Veränderung zu bereiten.
Leitfaden für Entschuldigungen
- Ausdruck von Bedauern
- Erklärung, was falsch gemacht wurde
- Aufsichnehmen der Verantwortung
- Bekunden von Reue
- Angebot der Wiedergutmachung
- Bitte um Verzeihung
„Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die wichtigste Komponente das Aufsichnehmen der Verantwortung ist. Zu sagen: Es ist meine Schuld, ich habe einen Fehler gemacht“, so Lewicki in einer Veröffentlichung der Ohio State University.
Kann eine solche ernst gemeinte Entschuldigung auch der Anfang sein für die Aufarbeitung der Corona-Jahre in Deutschland?
Immerhin sprechen sich jetzt inzwischen einige der Impfakteure und -befürworter für eine Aufarbeitung aus: Vom Ethikrat, dessen ehemalige Vorsitzende Buyx sich sowohl für die Diskriminierung Ungeimpfter mittels 2G als auch für die allgemeine Impfpflicht einsetzte, über den impfpflichtbefürwortenden Wirtschaftsminister Robert Habeck bis zum Linken Gregor Gysi.
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