New Yorker Polizei will auch bei „Plünderung und Vandalismus“ zukünftig auf Einkesselung verzichten
Nach einer Klage im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung hat die New Yorker Polizei angekündigt, bei Demonstrationen künftig auf sonst übliche Einsatztechniken zu verzichten. Dadurch soll die „Sicherheit“ der New Yorker und „der Schutz der Meinungsfreiheit“ gewährleistet werden.
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Nach Plünderungen am 2. Juni 2020 in New York City werden Menschen festgenommen. Foto: ANGELA WEISS/AFP über Getty Images
Nach einer Klage wegen ihres Vorgehens gegen Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung hat die New Yorker Polizei angekündigt, bei Demonstrationen künftig auf bis dahin übliche Einsatztechniken zu verzichten. Die Stadt werde „neue Praktiken“ einführen, um die „einzigartigen Herausforderungen, die bei spontanen Protesten auftreten, besser bewältigen zu können“, erklärten New Yorks Bürgermeister Eric Adams und Polizeichef Edward Caban am Dienstag (Ortszeit).
Dadurch solle die Sicherheit der New Yorker und der Schutz der Meinungsfreiheit gewährleistet werden, hieß es weiter. Die neuen Regeln sind in einem 40-seitigen Vergleich mit der Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, festgehalten. Diese hatte die Stadt und die Polizei im Januar 2021 wegen ihres harten Vorgehens gegen die Proteste verklagt.
Ein geplünderter Souvenirladen nach einer Protestnacht gegen den Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis am 2. Juni 2020 in Manhattan in New York City.
Foto: JOHANNES EISELE/AFP über Getty Images
Die Black-Lives-Matter-Bewegung hatte sich Mitte 2020 nach dem Polizistenmord an dem Schwarzen George Floyd in Minneapolis gegründet und in zahlreichen Städten mit tausenden Teilnehmern gegen Rassismus demonstriert. Als die Proteste in New York gewalttätig wurden und es zu Plünderungen und Vandalismus kam, nahm die Polizei etwa 2.000 Menschen fest, wobei sie eine aggressive Einkesselungstechnik, das sogenannte „kettling“, einsetzte.
Demonstranten warfen der Polizei vor, keinen triftigen Grund für die Festnahmen vorgebracht zu haben und damit ihre Rechte verletzt zu haben. Berichten zufolge kamen zudem Schlagstöcke und andere als ungerechtfertigt angesehene Techniken zum Einsatz.
Laut den nun neu formulierten Regeln für den Einsatz bei Protesten will die New Yorker Polizei künftig bei größeren Gruppen auf die Einkesselungstechnik verzichten. Sie stimmte zudem zu, den Gebrauch von Schlagstöcken zu reglementieren. Diese dürfen etwa nicht mehr zur Einschüchterung friedlicher Demonstranten eingesetzt werden.
Im März hatte die New Yorker Polizei bereits zugestimmt, Entschädigungen von jeweils 21.500 Dollar (rund 20.000 Euro)für hunderte Opfer eines Polizeieinsatzes am 4. Juni 2020 im New Yorker Stadtbezirk Bronx zu zahlen.
(afp/er)
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