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Nordkorea lenkt im Atomstreit ein – nachdem China Warenimporte stoppte

Nachdem China anfing, Nordkorea wirtschaftlich zu blockieren, zeigt sich das Land etwas einsichtiger im Atomstreit mit den USA, die ihre „friedliche Denuklearisierungskampagne“ im Wallstreet Journal erläutern.

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Chinas Staatschef Xi Jinping hat bisher vermieden, mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu sprechen.

Foto: Greg Bowker / Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Aus Nordkorea kommt ein Zeichen der Deeskalation: Machthaber Kim Jong-un bat die USA als erstes „eine geeignete Option” zu unterbreiten und darauf Taten folgen lassen – um einen “gefährlichen militärischen Konflikt” zu vermeiden. Dies ging aus einer Mitteilung der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA hervor. Außerdem rückte Kim vorerst von seinen Angriffsplänen auf die Umgebung des US-Außengebiets Guam ab. Er wolle das Verhalten Washingtons „noch etwas länger beobachten”, hieß es. Kim hatte zuvor gedroht, die Pazifikinsel anzugreifen. Gleichzeitig rief er die USA auf, alle Provokationen gegen sein Land „sofort” zu stoppen, sonst werde Nordkorea den Angriffsplan umsetzen.

China stoppte Importe

China nannte dies einen „Wendepunkt”. Gestern war bekannt geworden, dass China einen Importstopp für Produkte aus Nordkorea verhängte und damit die neuen UN-Sanktionen umsetzte. Nordkorea ist stark abhängig von Exporten nach China weil 80 Prozent des nordkoreanischen Außenhandels über China laufen und das Land sehr arm ist. Peking beendete gestern den Import von Eisen, Meeresfrüchten, Blei, Kohle und Erzen. Bereits genehmigte Lieferungen in den Häfen könnten noch angenommen werden, hieß es. Neue Einfuhren dagegen nicht.
Die verschärften UN-Sanktionen waren nach dem neuesten Test einer nordkoreanischen Langstreckenrakete verhängt worden.
„Kim Jong-un deeskaliert, Nordkorea sucht nach einer Beziehung“, twitterte John Delury, ein Historiker und Nordkorea-Experte von der Seouler Yonsei Universität laut Focus.
Das Säbelrasseln in Medien ging jedoch weiter:
Nordkoreas Staatsfernsehen berichtete die Vorbereitungen für einen möglichen Raketenangriff auf Guam und US-Verteidigungsminister James Mattis warnte vor einem Krieg gegen die USA. „Wenn sie [Nordkorea] die Vereinigten Staaten unter Beschuss nehmen, könnte sich dies sehr schnell zu einem Krieg zuspitzen”, so Mattis vor Journalisten.

USA erläutern „Kampagne des friedlichen Drucks“

Interessant ist: Mattis und US-Außenminister Rex Tillerson erläuterten im  Wallstreet Journal ihre Nordkorea-Strategie.

Die Ära der “strategischen Geduld” sei vorbei und die Ära der “strategischen Rechenschaftspflicht” habe begonnen, hieß es in dem Artikel, der am Sonntagabend erschien.

„Ziel unserer friedlichen Druckkampagne ist die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Die Vereinigten Staaten haben kein Interesse an einem Regimewechsel oder einer beschleunigten Wiedervereinigung von Korea. Wir suchen keinen Vorwand, um nördlich der Demilitarisierten Zone US-Truppen zu stationieren. Wir wollen auch dem seit langer Zeit leidenden Volk Nordkoreas nicht schaden“, schrieben sie weiter. Das Volk unterscheide sich „vom feindlichen Regime in Pjöngjang“.

Diplomatie sei die oberste Priorität der USA, „sie wird durch militärische Optionen unterstützt.” Pjöngjang habe Seouls Versuche eines friedlichen Dialogs beharrlich abgelehnt und sei einen rücksichtslosen Weg der Drohungen und Provokationen gegangen.

Deshalb habe man Südkorea mit dem Raketenabwehrsystem THHAAD ausgestattet, dass rein zur Verteidigung gedacht sei (Terminal-High-Altitude Area Defense).

Siehe auch:

(mit dpa, afp, dts)

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