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Orwells 1984 lässt grüßen: Britische Schulen testen Bodycams für Lehrer - Die Logik: Wer gefilmt wird, verhält sich besser

Zwei Schulen Großbritanniens testen derzeit Bodycams für Lehrer. Die Videokameras werden auf der Schulter oder an der Brust befestigt und sollen den Unterricht unterstützen. Vor allen die Polizei setzt diese Art Kameras zur Gewaltprävention ein.

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Ein Bundespolizist geht am Hauptbahnhof Köln mit einer Bodycam Streife. Die Deutsche Bahn will die Kameras auch bei eigenem Sicherheitspersonal einsetzen. Foto: Oliver Berg/Archiv/dpa

Foto: Oliver Berg/Archiv/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Britische Schulen testen Kameras im Unterricht. Die Erfahrungen der Polizei mit sogenannten Bodycams wollen sich britische Schulen zu Nutze machen, schreibt Strafrechts-Forscher Tom Ellis in „The Conversation“.
Die offiziellen Sicherheitsauflagen zur Verschlüsselung und Speicherung des Materials würden von den Kameras erfüllt. Die Vorgaben seien die gleichen, wie bei den Bodycams der Polizei, so ein Sprecher des Bildungsministeriums gegenüber dem Guardian.

Kameras würden nicht ständig laufen

Auch sollen die Kameras im Unterricht nicht die ganze Zeit laufen, sondern nach Bedarf eingeschaltet werden. Sie dienen eher der Vermeidung kleinerer Störungen und weniger dazu die Gewalt gegen Lehrer zu verringern.
Aber funktioniert die Logik, dass potentiell gefilmte Schüler sich automatisch rechtschaffener verhalten? Ellis ist jedenfalls von seiner Idee Bodycams an Schulen einzuführen überzeugt. In Studien mit Polizisten unter seiner Beteiligung hätten sie einen signifikanten Effekt gehabt. Die Lehrer könnten die Technik benutzen, um effizienter Probleme zu lösen, die sie vom Lehren abhalten, so seine Argumentation.

Werkzeug zur Reflexion

Zudem könnten die Kameras zur Reflexion eingesetzt werden und die Videos könnten Eltern gezeigt werden, um bei problematischem Verhalten gemeinsame Strategien zu entwickeln.
Andererseits bestünde die Möglichkeit positive Entwicklungen zu dokumentieren und zu teilen. So würde das Kräfteverhältnis im Klassenraum wieder hergestellt werden, denn Schüler könnten Lehrer jederzeit mit ihren Smartphones ohne deren Wissen filmen.

Kameras zur Überwachung sehr umstritten

Gleichzeitig ist diese Art der Überwachung höchst umstritten. Ihre Allgegenwärtigkeit in der Öffentlichkeit schafft ein Klima der Angst und des ständigen Generalverdachts. Man wüsste gar nicht, ob und zu welchem Zweck eine Kamera gerade aufnimmt.
In den USA gibt es Bedenken: Kameras in den Schulen würden Schüler schneller in die Kriminalität treiben. Selbst kleinere Vergehen an der Schule würden schnell zum Fall für den Staatsanwalt, anstatt innerhalb der Schule mit Disziplinarmaßnahmen geahndet zu werden. Ein ganz anderes Problem besteht im möglichen Missbrauch durch den Lehrer selbst. (dk)

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