Polnischer Innenminister: Grenzen dicht machen – Flüchtlingen vor Ort helfen
Nach Meinung des polnischen Innenministers Mariusz Błaszczak sollte den Flüchtlingen besser vor Ort geholfen werden. "Das sind tatsächlich Flüchtlinge und keine Wirtschaftsmigranten", sagt er bei einem Interview mit einem polnischen TV-Sender. Inzwischen wurde ein Zentrum zum Management der Flüchtlingskrise gegründet, dass von Polen aus geleitet werden soll.

Symbolbild.
Foto: LOUISA GOULIAMAKI/AFP/Getty Images
Der polnische Innenminister Mariusz Błaszczak hat die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU als unwirksam kritisiert und sich für die Verstärkung der EU-Grenzen ausgesprochen, berichtet sputniknews.
In einem Interview mit dem TV-Sender „Telewizja Polska“ sagte Błaszczak am Montag: „Erstens funktionieren die Methoden der ständigen Bewegung nicht und zweitens rufen sie neue Migrationswellen hervor.“ Anstatt der Bewegung von Flüchtlingen müsse man „die Löcher in der Grenze der Europäischen Union dicht machen“.
Im September 2015 hatte die EU-Kommission den EU-Ländern vorgeschlagen, auf der Grundlage verbindlicher Quoten innerhalb der nächsten zwei Jahre 160.000 Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und aus Nordafrika aufzunehmen. Błaszczak ist der Meinung, dass man den Kriegsflüchtlingen zwar helfen solle, allerdings vor Ort.
Der polnische Innenminister möchte seine Hilfe direkt an die betroffenen Gebiete richten. „Wir richten unsere Hilfe unter anderem in den Libanon, nach Jordanien und in die Flüchtlingslager, in denen sich die Menschen befinden, die vor dem Krieg geflohen sind. Das sind tatsächlich Flüchtlinge und keine Wirtschaftsmigranten”.
Aus diesem Grund haben nun der Innenminister von Polen, der Slowakei, Tschechiens und Ungarns die Gründung eines Zentrums zur Hilfe für Flüchtlinge außerhalb der EU bekannt gegeben. Das neu gegründete Zentrum zum Management der Flüchtlingskrise soll von Polen geleitet werden und Hilfsaktionen der beteiligten Staaten koordinieren. Die vier Länder, die zusammen die sogenannte „Visegrad-Gruppe“ bilden, lehnten erneut das von der Europäischen Union beschlossene Quotensystem ab. Sie bezeichneten das System, demzufolge Flüchtlinge zwischen den EU-Staaten aufgeteilt werden sollen, als „unwirksam“.
Im Jahr 2015 sind laut europäischer Grenzschutzagentur Frontex 1,8 Millionen Migranten in die EU gekommen.
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