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„Project Defend“: Boris Johnson will Eigenproduktion stärken, um Abhängigkeit von China zu reduzieren

Der britische Premierminister hat Beamte angewiesen, zu ermitteln, wo das Vereinigte Königreich anfällig für potenziell feindliche ausländische Regierungen ist. Denn solche Regierungen – wie China – könnten „Hintergedanken“ haben.

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Großbritanniens Premierminister Boris Johnson.

Foto: TOLGA AKMEN/AFP über Getty Images

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Boris Johnson hat Beamte angewiesen, angesichts des Virusausbruchs Pläne zu entwickeln, um die Abhängigkeit Großbritanniens von China bei lebenswichtigen medizinischen Hilfsgütern und anderen strategischen Importen zu beenden, schreibt die britische Zeitung „The Telegraph“.
Die Pläne laufen unter dem Decknamen „Project Defend“ (Projekt Verteidigung), wie mit dem Projekt vertraute Quellen „The Times“ verrieten. Der Kernpunkt der Pläne ist demnach „die Identifizierung der wichtigsten wirtschaftlichen Anfälligkeit Großbritanniens gegenüber potenziell feindlichen ausländischen Regierungen“. Die Vorbereitungen werden vom Außenminister Dominic Raab geleitet und sind Teil eines „umfassenderen neuen Ansatzes zur nationalen Sicherheit“, berichtete „The Times“.

Versorgungslinien erweitern, um die Abhängigkeit zu reduzieren

Dem Bericht zufolge wurden im Rahmen des Projekts zwei Arbeitsgruppen eingerichtet. Eine Quelle erklärte gegenüber „The Times“, dass das Ziel darin bestehe, die Versorgungslinie zu erweitern, „um nicht mehr von einzelnen Ländern für lebenswichtige Non-Food-Produkte abhängig zu sein“. Die Überprüfung durch die Regierung umfasse ebenso persönliche Schutzausrüstung und Medikamente.
Premierminister Johnson versprach, Schritte zu unternehmen, um die „technologische Basis Großbritanniens zu schützen“. Er sagte am 20. Mai bei einer Sitzung im Parlament:
„Wir sind besorgt über die getätigten Investitionen und besorgt über den Aufkauf britischer Technologie durch Länder, die vielleicht Hintergedanken haben, und wir schlagen sicherlich Maßnahmen vor, um sicherzustellen, dass wir unsere technologische Basis schützen“.

Prüfung nötig, um Engpässe in einer Krise zu vermeiden

Großbritannien ist bei vielen Produkten strategisch von China abhängig. Dazu gehören pharmazeutische Inhaltsstoffe, die zur Herstellung von Schmerzmitteln, Antibiotika und antiviralen Medikamenten benötigt werden, schreibt „The Telegraph“. Bei der Hälfte dieser Lieferungen ist Großbritannien zu 50 Prozent von China abhängig. Andere wichtige Güter sind Industriechemikalien, Metalle und Elektronik.
Gegenüber „The Times“ hat sich die Pressestelle der britischen Regierung so geäußert: „Die Coronavirus-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig widerstandsfähige Lieferketten sind, um den kontinuierlichen Fluss wichtiger Güter zu gewährleisten und den globalen Handel in Gang zu halten. Deshalb prüfen wir, welche Schritte wir unternehmen können, um sicherzustellen, dass wir über vielfältige Lieferketten verfügen, um Engpässe im Falle einer künftigen Krise zu vermeiden“.
Dieser Schritt zeigt die allgemeine Richtung weltweit, sich von der Abhängigkeit von China zu lösen. Durch den Umgang mit der Corona-Pandemie erntet das kommunistische Regime zunehmend Kritik, was politische und wirtschaftliche Konsequenzen mit sich zieht.

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