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Serbien öffnet neue Route für Flüchtlinge: Immer mehr Iraner kommen nach Europa

Zur Förderung des Tourismus und als Anreiz für Investoren genießen Iraner Visafreiheit nach Serbien. Viele Iraner reisen jedoch nicht mehr zurück, sondern bleiben in Serbien oder wandern illegal in die EU ein.

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Ein Iranischer Migrant in den Straßen von Belgrad.

Foto: OLIVER BUNIC/AFP/Getty Images)

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Lesedauer: 2 Min.

Immer mehr Iraner nutzen einen Reiseaufenthalt in Serbien, um dort einen Asylantrag zu stellen oder über die Balkanroute weiter nach Westeuropa zu gelangen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Im August 2017 hob Serbien, ein EU-Beitrittskanditat, die Visapflicht für iranische Bürger auf.
Seitens der serbischen Regierung heißt es, man wolle damit den “Tourismus fördern” und die “Anreise potentieller Investoren” erleichtern, berichtet die F.A.Z. Jetzt gibt es bereits eine Direktflug-Verbindung Belgrad-Teheran.
Noch bevor diese Verbindung bestand, gab Info Park – eine Nichtregierungsorganisation die Migranten auf ihrem Weg nach Westeuropa berät – bekannt, dass seit der Visaliberalisierung bereits 6.000 „Touristen“ nach Belgrad reisten. Allerdings reisten viele dieser Touristen nicht in den Iran zurück, sondern zogen weiter nach Westeuropa.

Serbien gilt als “sicherstes und billigstes” Einreiseland

Eine Umfrage von Info Park unter den Iranern in Serbien ergab, das ihnen Serbien als „sicherste und billigste“ Variante erscheint, um nach Westeuropa zu gelangen.
Die Umfrage zeigte auch, dass viele Iraner den Aufenthalt in Serbien nutzen, „um Verbindungen mit Schmugglern aufzunehmen, die sie über die Grenzen Kroatiens, Bosniens, Ungarns oder Rumäniens an ihre gewünschten Ziele bringen“.
Besonders junge Paare und junge Männer zieht es nach Serbien. Dort geben sie an Christen, Homosexuelle oder Oppositionelle zu sein – also Menschen, die im Iran einer Verfolgung ausgesetzt sind.
Andere gaben laut Umfrage an: sie seien gekommen, um am “Wohlstand Europas” teilzuhaben.

Visa-Aufhebung für Iran darf nicht in Frage gestellt werden

Rasim Ljajic Serbiens Minister für Handel und Tourismus versucht zu beruhigen. Die Regierung bemühe sich, “das Risiko eines Missbrauchs des visumfreien Verkehrs mit Iran auf das geringstmögliche Maß zu senken”, berichtet „Focus“.
Allerdings dürfe die Visafreiheit für den Iran nicht in Frage gestellt werden, denn daraus ziehe Serbien “touristischen wie wirtschaftlichen” Nutzen.
Durch konsularische Abkommen zur Unterbindung illegaler Migration mit dem Iran möchte das serbische Handelsministerium eine gefährliche Entwicklung unterbinden, heißt es. (er)

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