Logo Epoch Times

Simbabwe: Hat China dem Militärputsch gegen Mugabe vorher zugestimmt?

Offenbar gab es einen Militärputsch gegen Simbabwes Herrscher Mugabe. War es nur Zufall, dass Armeechef Chiwenga vor fünf Tagen nach Peking reiste, um mit dem dortigen Verteidigungsminister zu sprechen?

top-article-image

Das Militär in Zimbabwe hat die Spekulationen über einen Putsch zurückgewiesen.

Foto: JEKESAI NJIKIZANA/AFP/Getty Images

author-image
author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 3 Min.

Erst vor fünf Tagen war Simbabwes Armeechef Constantino Chiwenga in Peking zu Besuch gewesen und hatte sich dort mit dem chinesischen Verteidigungsminister Chang Wanquan getroffen. Bei dem Treffen war zudem ein weiterer wichtiger chinesischer Militärführer anwesend.

Seit diesem Besuch hat sich in Simbabwe auch der Machtkampf zwischen dem 93 Jahre alten Herrscher Robert Mugabe und General Constantino Chiwenga zugespitzt.

Wie Medien berichten, hatte der General Mugabe wegen der Entlassung von Vizepräsident Emmerson Mnangagwa kritisiert und ihn gewarnt, nicht noch mehr erfahrene Mitglieder der Regierungspartei abzusetzen. Vor Journalisten sagte er am Montag, „wenn es um unsere Revolution geht, wird das Militär nicht zögern, einzugreifen“.

In der Nacht zu Mittwoch kam es dann zu Schüssen in der Nähe von Mugabes Wohnsitz. Man spekuliert über einen Militärputsch. Mugabe wird seitdem in seinem Haus festgehalten.

China wusste offiziell von nichts

Mugabe war immer ein sehr enger Freund Chinas gewesen. Zwischen den beiden Ländern gab es tiefe wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen. Der Diktator war in der Vergangenheit oft in Peking zu Gast.

Heute erklärte das chinesische Außenministerium öffentlich, dass General Chiwenga mit seiner Delegation zu einem neutralen Besuch erschienen war, bei dem man „generell“ ausgetauscht habe. Auf die Frage, ob die afrikanische Delegation den Militärputsch erwähnt habe, blieb man eine Antwort schuldig.

In der westlichen Welt gilt Mugabe, der seit 37 Jahren das Land regiert, als totalitärer Herrscher. Simbabwe wurde in diesem Zusammenhang immer wieder mit Sanktionen belegt, die China dann geschickt umspielt hat.

Beispielsweise wurde 2008 innerhalb der UNO ein Resolutionsantrag gestellt, gegen Simbabwe ein Waffenembargo zu erlassen, sowie Mugabe und 13 weitere hochrangige Funktionäre des Landes mit Sanktionen zu belegen. Die Resolution scheiterte am Veto Chinas.

Fragliche Situation

Auch wirtschaftlich konnte sich Mugabe immer auf die Unterstützung Pekings verlassen. Nachdem der staatliche Stahl- und Eisen-Konzern ZISCO in den vergangenen Jahren pleite ging, erklärte Simbabwes Regierung im August dieses Jahres, dass ein chinesisches Unternehmen 2 Milliarden Dollar investieren wird, um den Konzern wieder aufzubauen.

Mugabe war also ein enger Freund Pekings, hat immer mit der Unterstützung der KP Chinas rechnen können. Nun scheint er geputscht worden zu sein von einem General, der vor wenigen Tagen eine Audienz beim chinesischen Verteidigungsminister hatte. Eine Situation, die durchaus Fragen aufwirft.

Siehe auch:

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.