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Stockholm protestiert gegen “brutale” Festnahme von schwedischem Staatsbürger in China

Die schwedische Regierung hat gegen die "brutale" Verschleppung des schwedischen Staatsbürgers Gui Minhai in China protestiert. Außenministerin Margot Wallström forderte die sofortige Freilassung des Mitarbeiters eines Peking-kritischen Verlags aus Hongkong.

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Ein Bild von Gui Minhai (l) und eines der anderen ehemals vermissten Buchhändler hängt in Hongkong.

Foto: Jerome Favre/Archiv/dpa

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Die schwedische Regierung hat gegen die “brutale” Verschleppung des schwedischen Staatsbürgers Gui Minhai in China protestiert.
Trotz “wiederholter Versicherungen”, dass der Buchhändler frei sei, sei er in Begleitung schwedischer Diplomaten erneut festgenommen worden, erklärte Außenministerin Margot Wallström am Montag in Stockholm.
Sie forderte die sofortige Freilassung des Mitarbeiters eines Peking-kritischen Verlags aus Hongkong.
Gui war vor zwei Wochen in einem Zug nach Peking festgenommen worden, obwohl er sich in Begleitung schwedischer Diplomaten befand. Während eines Urlaubs in Thailand 2015 war er bereits einmal verschwunden – mutmaßlich wurde er damals vom chinesischen Geheimdienst verschleppt. Der 53-Jährige ist Autor mehrerer Bücher über die chinesische Führung.
Gui war im Januar 2016 im chinesischen Staatsfernsehen mit einem “Geständnis” vorgeführt worden, wonach er sich wegen eines Verkehrsunfalls vor elf Jahren in China gestellt habe. Im Oktober 2017 wurde er nach Angaben der chinesischen Behörden freigelassen. Seine Tochter sprach von einem “lockeren Hausarrest” in der östlichen Stadt Ningbo.
Insgesamt waren damals fünf Verlagsmitarbeiter verschwunden. Vor allem der Fall des 65-jährigen Lee Bo, der vermutlich direkt aus Hongkong verschleppt wurde, hatte für Empörung gesorgt.
Peking hat der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong noch bis zum Jahr 2047 einen Sonderstatus nach dem Prinzip “Ein Land, zwei Systeme” garantiert. Chinesische Sicherheitskräfte haben gemäß dieser Vorgabe offiziell nicht das Recht, in Hongkong zu agieren.
Kritiker werfen Peking jedoch vor, sich zunehmend in die Angelegenheiten Hongkongs einzumischen und damit die Autonomievereinbarungen zu verletzen. (afp)

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