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Syrien: Russlands Soldaten sichern Waffenruhe nahe Golanhöhen – Israel kritisiert

In Syrien wurden russische Soldaten stationiert, um die Feuerpause in zwei Deeskalationszonen zu überwachen – auch in der Nähe der israelischen Grenze, was Israel schon im Vorfeld kritisierte.

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Israelische Soldaten auf der israelischen Seite der Golanhöhen blicken nach Syrien am 24. Juni 2017.

Foto: JALAA MAREY/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Der Sender RT berichtet über die Stationierung russischer Soldaten in Syriens Deeskalationszonen. Diese waren ein Deal von Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump, der auf dem G20-Gipfel verkündet worden war.
Das russische Verteidigungsministerium gab am Montag bekannt, in welchen Zonen Syriens nun russische Militärpolizisten stationiert sind:
Es gibt zwei Checkpoints und vier Beobachtungsposten in Ost-Ghuta. Damit überwachen die Russen zwei der vier in Astana vereinbarten Deeskalationszonen, so RT.
Außerdem errichteten die Russen zwei Kontrollpunkte und zehn Beobachtungsposten im Südwesten Syriens entlang der Grenze zu Israel und Jordanien.
Bei zwei weiteren Zonen in den Provinzen Homs und Idlib wird derzeit noch über den genauen Grenzverlauf verhandelt. Das teilte der Sprecher des russischen Generalstabs, Sergei Rudskoi mit. Er sagt, dass durch die russischen Maßnahmen die Kämpfe in zwei entscheidenden Gebieten Syriens zum Stillstand gebracht werden konnten.
Die Kontroll- und Beobachtungsposten würden nun helfen, „die Feuerpause aufrecht zu halten und den unbeschränkten Zugang für humanitäre Hilfsgüter zu ermöglichen.“ Flüchtlinge erhielten dadurch außerdem die Möglichkeit, an ihre Wohnorte zurückzukehren, so Rudskoi.

Russen 13 Kilometer von Israels Grenze entfernt

Russland hatte zuvor die USA, Jordanien und Israel über die Stationierung seiner Militärpolizei informiert, so Rudskoi. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums liegt der nahegelegenste Militärposten zu Israel 13 Kilometer von der israelisch-syrischen Grenze entfernt an den Golanhöhen.
Syrien kontrolliert rund ein Drittel der Grenze zu den Golanhöhen und Israel den Rest. Pikanterweise befindet sich Israel seit Jahrzehnten mit Syrien im Kriegszustand.

Israel unterstützte seit Jahren Anti-Assad-Kräfte

Islamisten nutzten die israelisch besetzten Golanhöhen, um von dort aus die syrische Armee der Assad-Regierung anzugreifen. Dabei wurden sie von Israel unterstützt, obwohl sie teilweise selbst mit der Terrorgruppe Al-Qaida verbündet sind.
Ende Juni hatte das Wallstreet Journal erstmals Details enthüllt, wie der Support aussah: Israel habe „seit Jahren syrische Rebellen nahe seiner Grenze mit Bargeld, Nahrung, Treibstoff und medizinischer Versorgung“ unterstützt, so die Zeitung.
„Die israelische Armee ist in regelmäßiger Kommunikation mit Rebellengruppen“, berichtet das WSJ. Die Hilfe umfasse geheime Zahlungen an Kommandanten. Mit diesen werden die Gehälter der Söldner bezahlt und Munition und Waffen gekauft. Israel habe dafür einen eigenen Etat eingerichtet.
Das WSJ berichtete von rund 800 Kämpfer in mehr als einem Dutzend Dörfern in denen Tausende von Zivilisten leben. Viele der Rebellen und Zivilisten in der Region würden sich auf die Unterstützung Israels verlassen. „Die meisten Leute wollen mit Israel zusammenarbeiten“, wurde einer der Kämpfer zitiert.

Russischer Soldat: “Jeder lächelt und begrüßt uns”

RT brachte nun Bilder der russischen Militärpolizei an einem Checkpoint nahe der Golanhöhen: „Alle Einheimischen sind sehr freundlich, jeder lächelt und begrüßt uns“, sagt ein Soldat darin. „Man sieht, dass sie mit unserer Ankunft hier zufrieden sind.“
Israel hatte kritisiert, dass seine Wünsche beim Waffenstillstand in Syrien „fast vollständig ignoriert“ wurden.
https://www.youtube.com/watch?v=i9r3T2-bSe0

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