Die radikal-islamistischen Terrorgruppen verlieren in ihren Hoffnungsgebieten wie Syrien und Irak immer mehr an Boden und müssen sich jetzt alternative Ziele suchen. Eine Folge davon kann sich in Rückkehrbewegungen ausländischer Terroristen zeigen, doch kommen diese nicht, ohne Anschlagspläne im Gepäck zu haben.
Anschläge wie in Paris, Brüssel, Nizza, Berlin und ganz aktuell auch in Istanbul bestätigen solche Einschätzungen. Der Attentäter von Istanbul soll
für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gekämpft haben. Dabei soll er „sehr professionell in der Handhabung von Feuerwaffen gewesen sein“, schrieb die Zeitung „Hürriyet“ am Dienstag unter Berufung auf Ermittler.
Wie der britische Sicherheitsminister Ben Wallace sich kürzlich gegenüber der
Sunday Times äußerte, plane ISIS chemische Angriffe in Großbritannien. „Die Ambitionen des IS oder Daesh gehen definitiv in Richtung von Anschlägen mit hoher Opferzahl. […] Sie kennen keine moralischen Bedenken gegen die Verwendung von Chemiewaffen gegen Bevölkerungen und wenn sie könnten, würden sie diese auch in diesem Land begehen. Die Opferzahlen, die solche Anschläge mit sich bringen können, würden die schlimmsten Ängste bestätigen.“
Ganz weit hergeholt scheint dies nicht zu sein, denn wie
„RT“ vor wenigen Tagen berichtete, setzten Rebellen in Syrien bereits Chemie-Waffen sowohl gegen Soldaten als auch gegen Zivilisten in Aleppo ein. Der Minister kenne zwar keine konkreten Anschlagspläne, doch machte er deutlich, dass die Sicherheitskräfte entsprechende Übungen durchführten, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat hat nach Erkenntnissen der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) selbst Senfgas hergestellt, das bei Angriffen in Syrien und im Irak eingesetzt wurde.
Wir berichteten.Auch in Marokko soll es eine IS-Zelle gegeben haben. Sie wurde im Februar zerschlagen, nachdem sich Hinweise erhärtet hatten, dass diese in anderen Ländern Angriffe mit C-Waffen plane. Wallace: „Marokkanische Behörden haben eine Zelle zerschlagen, die über chemische Waffen verfügte. Man hat bei ihr giftige chemische und biologische Substanzen und einen großen Bestand an Düngemitteln sichergestellt. Die Substanzen hätten dazu verwendet werden können, im eigenen Haushalt Sprengkörper herzustellen, und man hätte sie in eine tödliche Giftwaffe umwandeln können.“
Gemeinnützige Organisationen als “Wölfe im Schafspelz” getarnt
Neben den Heimkehrern aus dem “Dschihad” in Syrien und im Irak gibt es jedoch noch eine andere Risikoquelle. Der
Sunday Telegraph schreibt von vermeintlichen “gemeinnützigen” Organisationen, die enge Verbindungen zu terroristischen Gruppen aufweisen. Die Berichte über Verbindungen zwischen Hilfsorganisationen und Terrorgruppen hätten sich im Laufe der letzten drei Jahre verdreifacht.
Insgesamt 630 mal sei die Polizei in den vergangenen zwei Jahren von der britischen Kommission für Gemeinnützigkeit über Verdachtsfälle informiert worden, wonach gemeinnützige Organisationen, vor allem solche, die in Syrien und anderen Kriegsgebieten operieren, ihren Status missbrauchen, um terroristische oder extremistische Ziele zu fördern.
Zu den vorgeblich gemeinnützigen Gruppen, die im Verdacht stehen, terroristische Belange zu fördern, gehören laut
„RT“ auch klingende Namen wie die
“White Helmets”, die türkische
IHH, die französische
Perle d’Espoir oder der britische
“Aid Convoy”.
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