Trotz Schließung der Balkanroute: Bereits 10.000 Flüchtlinge in Serbien – Nur 540 beantragten Asyl
Trotz der Nachrichten über die Schließung der Balkanroute kommen weiterhin Flüchtlinge in Serbien an. Inzwischen sollen sich dort 10.000 Migranten aufhalten, wie das Belgrader Zentrum für Asylhilfe am Montag berichtete.

Flüchtlinge und Migranten auf der Balkanroute.
Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP/Getty Images
Noch vor wenigen Tagen berichteten serbische Behörden von rund 7.400 Flüchtlinge im Land. Nun gibt es neue Zahlen, wonach sich etwa 10.000 Flüchtlinge und Migranten im Serbien aufhalten sollen, wie das Belgrader Zentrum für Asylhilfe am Montag berichtete. Nur knapp die Hälfte der 10.000 Asylsuchenden befände sich in Aufnahmezentren. Die Einrichtungen seien bereits überfüllt.
Nur wenige der Flüchtlinge scheinen in Serbien bleiben zu wollen. So hätten seit Jahresbeginn 9.000 Flüchtlinge die Absicht bekundet, einen Asylantrag in Serbien stellen zu wollen. Jedoch seien in dieser Zeit nur 540 Anträge gestellt worden. Das berichtet Rados Djurovic, der Leiter des Zentrums für Asylhilfe in einer Pressekonferenz. Bislang hätten 24 Personen in Serbien tatsächlich Asyl erhalten, so Djurovic. Er bemängelte die schleppende Bearbeitung von Asylanträgen.
Serbien begann im Sommer mit verstärkten Kontrollen an der bulgarischen und der mazedonischen Grenze. Dabei kommt ein 1.000 Mann starkes gemischt militär-polizeiliches Team zum Einsatz. Gleichzeitig erhält das Land Unterstützung von Ungarn, das 20 Polizisten an die serbisch-bulgarische Grenze entsandt hat. Außerdem entsandte Tschechien 55 Beamte an die serbisch-mazedonische Grenze.
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