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Trump erklärt neue Afghanistan-Strategie – und irritiert die „America First”-Basis

Die Ankündigung von US-Präsident Trump, die US-Armee in Afghanistan aufzustocken statt abzuziehen, wirft bei seiner Basis Fragen auf: Hat der militärisch-industrielle Komplex ihn besiegt?

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US-Präsident Donald Trump am 18. August in Maryland.

Foto: SAUL LOEB/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, die US-Truppen in Afghanistan aufzustocken statt abzuziehen, sind Teile seiner Wählerbasis enttäuscht. Besonders die „America First”-Verfechter hatten gehofft, das Trump sein Wahlversprechen wahr machen würde, und einen schnellen Abzug des US-Militärs aus Afghanistan vorantreiben würde. Doch nun kommt es genau anders.

Bei der Vorstellung der neuen Afghanistan-Strategie auf dem Militärstützpunkt Fort Myer in der Nähe von Washington sagte Trump, dass er die Lage mittlerweile anders bewerte und monatelange Diskussionen seien seiner Entscheidung voraus gegangen.

Trump erklärt seine Entscheidung:

„Mein ursprünglicher Instinkt war, abzuziehen – und, historisch betrachtet, folge ich gern meinen Instinkten. Aber mein ganzes Leben lang habe ich gehört, dass Entscheidungen andere sind, wenn man hinter dem Schreibtisch im Oval Office sitzt, also wenn man Präsident der Vereinigten Staaten ist …“

„Die Konsequenzen eines schnellen Abzugs sind sowohl vorhersehbar als auch inakzeptabel. (…) Wir können in Afghanistan nicht den Fehler wiederholen, den unsere Führer im Irak gemacht haben.“ Man würde sonst ein „Vakuum“ für „Terroristen“ hinterlassen.

Trump ergänzte: „Als ich Präsident wurde, bekam ich sehr schlechte und komplizierte [Karten in die] Hand, aber ich wusste genau, worauf ich mich einlasse: große und verzwickte Probleme. Aber auf die eine oder andere Weise werden diese Probleme gelöst werden – ich bin ein Problemlöser – und am Ende werden wir gewinnen. “

Mike Allen, der Mitgründer von Politico and Axios fasste es positiv auf:

Der Plan wird den USA keinen Sieg, aber auch keinen Verlust bringen“, schrieb er auf Axios.

Das sagen „America First”-Befürworter dazu:

Trumps Afghanistan-Rede war seine erste nach dem Ausstieg von Stephen Bannon, der als ein nationalistischer Hardliner und „America First“-Befürworter gilt. Viele Trump-Unterstützer befürchten nun, dass der Präsident ins alte Fahrwasser der US-Außenpolitik zurückkehrt ist – genau jenes, das sie abwählen wollten.
„Es spielt keine Rolle, wen man wählt. Der militärisch-industrielle Komplex gewinnt“, twitterte denn auch die konservative Kommentatorin Ann Coulter

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Todd Starnes von Fox meinte: „Schöne Rede. Aber Präsident Trumps Kampagne war, und aus Afghanistan RAUS zu bringen.“

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Radiomoderator Stefan Molyneux stellte alte Trump-Tweets mit den neuen Aussagen gegenüber. Noch 2013 hatte Trump auf Twitter gefordert:
„Raus aus Afghanistan. Unsere Soldaten werden dort von den Afghanis getötet, die wir ausbilden und wir verschwenden Milliarden. Unfug! Baut die USA wieder auf.“

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Robert Costa von der Washington Post kommentierte:
Das ist ein Präsident ohne Doktrin, der zerrissen zwischen seiner militaristischen Ideologie und seinen Nicht–Interventions-Instinkten, auf die erstgenannte Seite kippt.

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