Trump ist sich sicher: Der Iran will im Streit mit den USA noch verhandeln
Die Rhetorik im Streit zwischen Washington und Teheran wird schärfer, die Sorge vor einer kriegerischen Eskalation wächst. Der US-Präsident hofft dennoch auf Gespräche - oder gerade deswegen.
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US-Präsident Trump: "Ich bin sicher, dass der Iran bald reden will."
US-Präsident Donald Trump strebt weiterhin Verhandlungen mit dem Iran an und will von angeblichen Strategie-Konflikten in seiner Regierung nichts wissen.
„Ich bin sicher, dass der Iran bald reden will“, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Die USA setzen die Islamische Republik seit mehr als einem Jahr massiv unter wirtschaftlichen Druck, inzwischen wird offen die Gefahr eines Krieges diskutiert.
Trump widersprach Behauptungen, wonach es einen Streit über den richtigen Umgang mit dem Iran innerhalb seiner Regierung gebe. „Es gibt überhaupt keinen internen Streit“, schrieb der Präsident. „Unterschiedliche Meinungen werden ausgetauscht und am Ende treffe ich eine entschiedene und finale Entscheidung.“
In US-Medien machen Gerüchte die Runde, dass es zwischen Trumps Nationalem Sicherheitsberater John Bolton – einem Ultra-Hardliner – und anderen Regierungsmitgliedern erhebliche Meinungsverschiedenheiten zur Iran-Politik gibt. Selbst konservative Kommentatoren äußerten kürzlich die Vermutung geäußert, dass Bolton Trump von einem Krieg gegen den Iran überzeugen wolle.
Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sprach sich für eine Verhandlungslösung im Rahmen einer internationalen Friedensinitiative aus. „Wir sehen die Massierung militärischer Kräfte, die Verlegung eines US-Flugzeugträgers in den Golf, die Eskalation der Rhetorik – es genügt vielleicht schon ein kleiner Funke oder ein militärisches Missverständnis, um das Ganze zur Explosion zu bringen“, sagte er der „Bild“-Zeitung.
USA: Flugzeugträgerverband und stragische Bomber im Nahen Osten stationiert
Die Lage in der Golfregion ist wegen des Konfliktes der USA mit dem Iran extrem angespannt. Die USA haben einen Flugzeugträgerverband und eine Staffel strategischer Bomber in den Nahen Osten entsandt und dies mit möglichen Angriffen auf amerikanische Einrichtungen und ihre Verbündeten begründet. Trump wirft dem Iran vor, weiter nach Atomwaffen zu streben, die Nahost- und Golfregion zu destabilisieren und Terrorismus zu fördern.
Teheran hat am Mittwoch seinerseits mit dem angekündigten Teilausstieg aus dem Atomabkommen begonnen, das Trump vor einem Jahr einseitig aufgekündigt hatte. Der iranische Präsident Ruhani setzte den verbliebenen Partnern China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland ein Ultimatum von 60 Tagen. Sie sollen garantieren, dass der Iran Sanktionserleichterungen bekommt. (dpa)
Irans Führer des Mullah-Regimes, Hassan Ruhani.
Foto: Ebrahim Seydi/Iranian Presidency
US-Außenminister Mike Pompeo erklärte bei einem Besuch in Russland, sein Land wolle keinen Krieg gegen den Iran, bei einem Angriff auf amerikanische Interessen würden sich die USA aber wehren.
Foto: Pavel Golovkin/AP POOL
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