Trump verspricht Hilfe gegen US-Drogenkrise: Jährlich stirbt eine ganze Stadt
Jährlich sterben in den USA 47.000 Menschen an Drogen – die Bevölkerung einer ganzen Stadt. US-Präsident Donald Trump versprach am Mittwoch, diese Epidemie zu stoppen. Bleibt die Frage: wie?

US-Präsident Donald Trump und der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, beim Meeting gegen Drogenmissbrauch am 29. März 2017.
Foto: NICHOLAS KAMM/AFP/Getty Images
Schon während des Wahlkampfs habe er versprochen, Maßnahmen gegen Drogen zu ergreifen, „die in unser Land strömen“, so Trump. Er dankte Heimatschutz-Minister John Kelly, der bereis jetzt „die illegale Einwanderung von Menschen um 61 Prozent reduzieren konnte und auch die Drogen werden gestoppt“.
„Es ist wirklich eines der größten Probleme, die unser Land hat, und niemand will wirklich darüber reden.“ (Trump)
Es gebe eine gute Zusammenarbeit mit Mexiko und anderen, so Trump, aber es werde noch länger brauchen, das Problem in den Griff zu bekommen.
„Drogenmissbrauch ist in den Vereinigten Staaten zu einem lähmenden Problem geworden. Drogenüberdosis ist mittlerweile die Hauptursache für tödliche Unfälle in unserem Land. Die Todesfälle durch Überdosierung von Opioiden haben sich seit 1999 fast vervierfacht. Das ist eine totale Epidemie, und ich denke, es ist wird kaum darüber geredet, im Vergleich zu der Schwere, die wir beobachten.“ (Trump)
Bei dem Meeting sprachen auch Ex-Drogenabhängige und Angehörige Verstorbener.
Drogen, billiger als Süßigkeiten
Trump sagte: „Wir arbeiten direkt mit Vertretern von Staats- und Kommunalverwaltungen, Strafverfolgungsbehörden, Ärzten und Opfern.“
„Drogenkartelle haben ihre tödliche Industrie in jedem Winkel unserer Nation verbreitet, und die Verfügbarkeit von billigem Rauschgift – einiges davon sogar billiger als Süßigkeiten – hat unsere Gemeinden verwüstet. Es ist wirklich eines der größten Probleme, die unser Land hat, und niemand will wirklich darüber reden.“ (Trump)
„Wir müssen zusammenarbeiten, uns gegenseitig vertrauen und eine echte Partnerschaft auf der gemeinsamen Grundlage der Wertschätzung des menschlichen Lebens schaffen.“
Hohe Erwartungen
Kritiker fürchten, dass Trump Drogenkonsumenten kriminalisieren und Mittel für Therapien streichen könnte. Bisher hat er noch kein konkretes Konzept vorgelegt, was genau passieren soll. Indem er Chris Christie, den Gouverneur von New Jersey, als Vorsitzenden des Komitees nominierte, übergab er das Thema an einen Politiker, dem die Sache eine Herzensangelegenheit ist. Republikaner Christie trat im US-Wahlkampf zunächst als ein Konkurrent Trumps an und machte die Drogenkrise zu einem Hauptthema. Später gewann Trump in vielen der Staaten, die mit Christie sympathisiert hatten, überwältigend. Dementsprechend hoch ist der Erwartungsdruck.
In den USA starben zwischen 1999 und 2015 insgesamt 560.000 Menschen an Überdosen von legalen Schmerzmitteln und illegalen Rauschgiften. Das ist mehr als die Gesamtbevölkerung der Stadt Atlanta.
Laut Daten von 2014 bekamen mindestens 89 Prozent aller Menschen, die als drogenabhängig eingestuft werden können, keine Therapie. Oft müssen Patienten Wochen und Monate lang auf therapeutische Hilfe warten. Der US-Kongress genehmigte deshalb Ende 2016 einen 1 Milliarden Dollar Etat, der zwei Jahre lang Behandlungen und den Kampf gegen die Opioid-Epidemie finanzieren soll, berichtete Vox.com.
Quelle: WhiteHouse.gov
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