Tsunami: Fünf Meter hohe Flutwelle zerstört 9.000 Häuser

(AP Photo/Yomiuri Shimbun, Takashi Ozaki)

„Viele Menschen sind in höher gelegene Gebiete evakuiert worden” sagte sie. „Sie sind nicht ans lokale Telefonfestnetz angeschlossen, deswegen ist es schwierig, Meldungen von ihnen zu erhalten.“ Augenzeugen berichteten, wie der Boden des Ozeans trocken gesaugt wurde, bevor bis zu fünf Meter hohen Wellen die an der Küste liegenden Dörfer in der westlichen Provinz Salomons und den Choiseul-Gebieten etwa 300 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Honiara zerstörten.
Erdbeben Stärke 8,1 löste Tsunami aus
Der Tsunami wurde durch ein massives Erdbeben der Stärke 8,1 auf der Richter-Skala verursacht. Das Erdbeben hatte sein Epizentrum in einem Gebiet etwa 350 Kilometer west-nordwestlich von Honiara. Um 22:40 Uhr MEZ, 6:40 Uhr AEST, bebte am 2. April die Erde. Danny Kennedy, Besitzer eines Taucherladens und Lokalpolitiker in Gizo, sagte, dass die Welle an die fünf Meter hoch gewesen sei, als der Tsunami eintraf. Er berichtete gegenüber AAP, dass mehrere Gebäude in dem an der Küste gelegenen Dorf mit 20.000 Einwohnern zerstört worden seien. „Ich fahre auf der Straße – Boote liegen mitten auf der Straße, Gebäude liegen völlig in Trümmern“, und „Wir versuchen momentan Wasser, Lebensmittel und Schutzzelte aufzutreiben, denn… im Dorf sind zwischen 2.000 bis 3.000 Menschen obdachlos. Es sieht dort momentan nicht so gut aus.“
„Ein Glück, dass wir nicht in unseren Betten lagen“
Jacob Pitisoba, Besitzer von “Phoebe’s Guesthouse” in Gizo, sagte, es sei ein Glück gewesen, dass sich das Erdbeben am Tag ereignete, sodass man sehen konnte, wie sich der Tsunami näherte. “Der Boden bewegte sich sehr stark”, sagte er zu ABC. “Es war so groß, so stark. Wir alle in Gizo hatten großes Glück, weil wir wach waren und nicht in unseren Betten lagen. Es sollte gerade Flut sein, deshalb sind wir nach oben gerannt, als wir sahen, dass das Meer zurückgeht”, sagte er. “Alle Gebäude an der Küste sind weg, weggespült vom Tsunami. Es ist nichts von ihnen übrig.”

Die Vereinten Nationen (UNO) haben ebenfalls eine Erklärung veröffentlicht, wonach ein Team bereitstehe, um die lokale Regierung der Salomon-Inseln zu unterstützen, falls dies gewünscht werde.
Tausende flüchteten in Papua Neu-Guinea um ihr Leben
Papua New Guinea, das ebenfalls einen Tsunami-Alarm erhalten hatte, verzeichnet Schäden in mehreren Küstengebieten entlang seiner westlichen Grenzgebiete. Dem “Post Courier” zufolge gab es Veränderungen des Meeresspiegels um bis zu drei Meter an der Westküste von Bougainville und Misima im Osten der Milne Bay, wo mehrere tausend Menschen flüchteten, um ihr Leben zu retten.
Berichte von kleineren Überschwemmungen kamen aus Rabaul, East New Britain, und Kandrian, West New Britain. Obwohl Australiens Ostküste eine Tsunami-Warnung erhalten hatte, die bis nach Tasmanien reichte, gab es dort kaum Berichte von signifikanten Veränderungen der Wellenhöhen.
Seismologe: Ungewöhnlich starkes Erdbeben
Laut Wayne Teck, Seismologe des australischen Seismischen Forschungszentrums, ist es nicht ungewöhnlich, dass Erdbeben genau um den Pazifik-Rand herum auftauchen. Das Erdbeben auf den Salomon-Inseln sei ungewöhnlich weitreichend und flach ausgefallen für die Region.
Australiens Geowissenschaftliches Zentrum verzeichnete beispielsweise im März dieses Jahres in Vanuatu zwei Erdbeben der Stärke 7,0 auf der Richterskala. Sie hatten ihren Ursprung jedoch Hunderte von Kilometern unter der Oberfläche. Teck zufolge hat die Nähe des Salomon-Bebens zur Oberfläche (etwa 100 Kilometer) den Tsunami ausgelöst. “Warum wir plötzlich diesen Tsunami hatten, der flacher war als die anderen, können wir nicht genau sagen”, sagte Teck. Obwohl Erdbeben für gewöhnlich “zeitlich und räumlich nah aneinander” aufträten, dürfe die Intensität der auf das große Beben folgenden jedoch nachlassen, so Teck.
Die Salomonen bestehen aus 992 Inseln und sind der dritt größte Archipel des Südpazifik. Sie erstrecken sich in einer doppelten Kette über 1,35 Millionen Quadratkilometer Seegebiet und breiten sich in südöstlicher Richtung von Papua Neuguinea aus.
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