Die Ermittlungen dauern an
Türkei: 19 Menschen nach Skihotel-Brand in U-Haft – auch der Chef der Feuerwehr
In einem bekannten Skihotel in der Türkei sterben Dutzende Menschen bei einem Feuer. Brandschutzmaßnahmen wurden wohl vernachlässigt. Doch wer ist verantwortlich?

Das Grand Kartal Hotel im Kartalkaya Ski Resort in Bolu. Ein Großbrand tötete hier am frühen Morgen des 21. Januar 2025 mindestens 76 Menschen und verletzte 51 weitere.
Foto: Adem Altan/AFP via Getty Images
Nach dem verheerenden Hotelbrand in einem türkischen Skigebiet mit 78 Toten sind inzwischen 19 Menschen in Untersuchungshaft genommen worden.
Darunter sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur „Anadolu“ der Besitzer sowie der Manager des Hotels, der Chef der lokalen Feuerwehr und der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Bolu.
Zudem sei ein Mitarbeiter einer zuständigen Inspektionsfirma zur Fahndung ausgeschrieben worden.
Das Feuer war vergangenen Woche in einem Skihotel mit mehr als 230 Gästen in der nordwestlichen Provinz Bolu ausgebrochen. Teilweise versuchten die Menschen, sich mit zusammengeknüpften Betttüchern oder einem Sprung aus dem Fenster zu retten. Viele konnten den Flammen nicht entkommen.
Der Brand hat für große Empörung in der Bevölkerung gesorgt, weil Brandschutzmaßnahmen mutmaßlich massiv vernachlässigt wurden.
Kritik an Ermittlungen
Die Zentralregierung und die von der CHP in der Opposition geführte Gemeinde Bolu schieben sich seit Tagen gegenseitig die Schuld an der Katastrophe zu.
Die Türkei hat eine düstere Bilanz, was Gebäudesicherheitsmaßnahmen angeht. Vor drei Tagen war im zentralanatolischen Konya ein Haus aus noch ungeklärten Gründen plötzlich eingestürzt, zwei Menschen kamen ums Leben.

Aus noch ungeklärter Ursache stürzte ein vierstöckiges Wohngebäude in der Provinz Konya ein.
Foto: Ugur Yildirim//DIA Photo/AP/dpa
Im vergangenen Jahr waren etwa 29 Menschen bei einem Brand in einem Nachtklub in Istanbul getötet worden.
Für die hohe Opferzahl von offiziell mehr als 50.000 Toten durch die Erdbeben im Jahr 2023 machen Experten unter anderem Mängel an der Bausubstanz verantwortlich. (dpa/red)
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